Baumstämme und Erde: Gerodete Flächen im Regenwald
©guentermanaus – stock.adobe.com
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Umwelt

Amazonas-Regenwald wird zur CO2-Quelle

Infolge des Klimawandels und der Regenwaldabholzung gibt ein großer Teil des Amazona-Beckens mehr Kohlendioxid ab, als er aufnimmt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie brasilianischer Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Nature“.

Eigentlich sind die tropischen Regenwälder dafür bekannt, CO2 zu absorbieren – und gelten deshalb als wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Die Forscher nahmen für ihre Studie zwischen 2010 und 2018 insgesamt 600 Luftproben auf verschiedenen Höhenlagen. Bei der Auswertung stellten sie fest, dass im nordwestlichen Teil des Amazonas-Regenwalds genauso viel Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt wie Wald und Böden speichern – im östlichen Teil hingegen nicht.

Ursachen: Trockenheit und Rodungen

Den Wissenschaftern zufolge sind mehrere Faktoren für diese Entwicklung verantwortlich. „Abholzung und Walddegradierung verringern die Fähigkeit des Amazonas, als Kohlenstoffsenke zu fungieren“, schreiben die Studienautoren. So kommt es im Amazonas-Regenwald immer wieder zu Brandrodungen, um Fläche für Viehzucht und Landwirtschaft zu schaffen.

Luftbild: zerstörte Regenaldflächen in der Nähe von Boca do Acre, im Nordwesten Brasiliens
LULA SAMPAIO / AFP
Die Abholzung schreitet voran

Auch der Klimawandel hat zu der Verschlechterung beigetragen: Die Temperaturen in der Trockenzeit sind im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um fast drei Grad gestiegen.

Intakte Ökosysteme – insbesondere der Amazonas-Regenwald – spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. In den vergangenen 50 Jahren haben Pflanzen und Böden mehr als ein Viertel der CO2-Emissionen absorbiert. Der tropische Regenwald nimmt besonders viel CO2 auf, etwa die Hälfte dieser Wälder liegt im Amazonasbecken.