Infektionsrisiko bei Vollimmunisierten dreimal niedriger

Vollständig gegen Covid-19 Geimpfte haben laut einer britischen Studie ein dreimal geringeres Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken als Ungeimpfte. Geringer sei auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Infizierter mit vollständigem Impfschutz weitere Menschen ansteckt.

Die Forscherinnen und Forscher vom Imperial College London untersuchten zwischen Ende Juni und Mitte Juli insgesamt knapp 100.000 Proben von englischen Studienteilnehmern. Ihrer Analyse zufolge infizierte sich im Untersuchungszeitraum einer von 160 Probanden mit dem Coronavirus. Die sogenannte Prävalenzrate lag demnach bei den Ungeimpften bei 1,21 Prozent, bei vollständig Geimpften bei 0,4 Prozent. Die Studie ist noch nicht von der Fachgemeinde begutachtet als Preprint erschienen.

Studienleiter Paul Elliott sagte, die Ergebnisse bestätigten bisherige Daten, wonach „beide Dosen eines Impfstoffs gut gegen eine Infektion schützen“. Zugleich werde deutlich, dass auch nach einer Impfung ein Risiko fortbestehe, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. „Kein Impfstoff ist zu 100 Prozent wirksam und wir wissen, dass einige doppelt geimpfte Menschen durch das Virus immer noch krank werden können“, betonte er.

Überraschende Fallrückgänge

Mit Blick auf die umfassenden Lockerungen der Coronavirus-Maßnahmen in England rief er die Menschen dazu auf, im Umgang miteinander weiter vorsichtig zu sein. Ungeachtet von Warnungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hatte die britische Regierung am 19. Juli fast alle in England geltenden Coronavirus-Restriktionen aufgehoben, darunter auch die Maskenpflicht in bestimmten Innenräumen.

Dem britischen Gesundheitsministerium zufolge geht die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen seit dem Beginn der Lockerungen zurück. Dies überraschte Experten und Regierungsbeamte gleichermaßen. Vor den umstrittenen Lockerungen war mit einem deutlichen Anstieg der Coronavirus-Fälle gerechnet worden.