Großer Vorteil: Die Entwicklungen seien schon drei Wochen vor den Meldezahlen der Behörden, die auf der Analyse von Atemwegsabstrichen basieren, sichtbar gewesen.
„Zudem konnten wir die zunehmende Ausbreitung der Virusvariante B.1.1.7 (Alpha) in der Münchner Bevölkerung bereits Anfang Jänner 2021 nachweisen, Wochen bevor diese durch die Sequenzierung von Abstrichproben von Patienten in München in relevanter Zahl festgestellt werden konnte“, erläuterte Studienleiter Andreas Wieser vom Tropeninstitut der Universität München. Das Abwasser-Monitoring könne daher tatsächlich gut als Frühwarnsystem dienen. Es wird inzwischen gerade für Großräume auch von der Europäischen Kommission empfohlen.
Eine der längsten Studien
Die Münchner Studie, die im Fachblatt „Science of The Total Environment“ veröffentlicht wurde, ist den Angaben zufolge eine der ersten und längsten Untersuchungen zur Nachverfolgung der Sars-CoV-2-Viruslast im Abwasser weltweit. Seit April 2020 sammelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wöchentlich Abwasserproben an sechs Standorten im Münchner Stadtgebiet. Im Labor wurde dann unter anderem das Erbgut sequenziert, um besorgniserregende Varianten zu entdecken.