CBD kann „Covid-19-Burnout“ mildern

Krankenhauspersonal, das Covid-19-Patienten und -Patientinnen direkt betreut, hat ein erhöhtes Risiko für Burnout. Der Cannabis-Inhaltsstoff CBD kann den Betroffenen laut einer kleinen Studie aus Brasilien helfen.

CBD hat eine Angst mindernde und antidepressive Wirkung und könnte in der Lage sein, emotionale Erschöpfung und Burnout zu reduzieren", schreiben José Crippa von der Universität Sao Paolo und sein Forschungsteam in einer Studie, die soeben in der Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ erschienen ist.

Durchgehend positiver Effekt

An der Untersuchung nahmen rund 120 Personen aus Gesundheitsberufen teil, die sich direkt um Covid-19-Patientinnen und Patienten gekümmert hatten. Alle kamen wegen Burnout-Symptomen in Behandlung. Die Hälfte von ihnen erhielt eine – u.a. aus Gesprächstherapie bestehende – Standardbehandlung, die andere Hälfte zusätzlich vier Wochen lang täglich 300 Milligramm CBD. Das Durchschnittsalter der Probandinnen und Probanden betrug knapp 34 Jahre.

Im Vergleich der beiden Gruppen zeigte sich ein durchgehend positiver Effekt von CBD. So verbesserte sich der psychische Status der mit dem Cannabis-Stoff Behandelten im Vergleich zur Kontrollgruppe nach zwei, drei und vier Wochen jeweils um mehr als vier Punkte in einem bekannten Burnout-Selbsttest.

Die Nebenwirkungen seien aber nicht zu unterschätzen, schreiben die Forscherinnen und Forscher. Fünf Teilnehmer aus der CBD-Behandlungsgruppe hatten schwere Nebenwirkungen. Vier davon entfielen auf erhöhte Leberwerte, ein Patient zeigte eine schwere Hautreaktion. Bei zwei Personen mit starken Nebeneffekten wurde die Therapie abgesetzt, worauf die Probleme verschwanden.