Ein Herzschrittmacher liegt auf der Hand eines Arztes, der Handschuhe trägt
US Food and Drug Administration
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Technologie

Handys können Herzschrittmacher stören

Wegen starker Magnetfelder können Smartphones Menschen mit eingesetzten Defibrillatoren oder Herzschrittmachern gefährden. US-Forscher empfehlen deshalb nun einen Mindestabstand von 15 Zentimetern.

In Österreich leben rund 50.000 Menschen mit einem Herzschrittmacher. Smartphones und andere mobile Geräte gehören für diese Personen genauso zum Alltag wie ihre medizinischen Instrumente. Neueste Technik-Gadgets können diese aber beeinträchtigen, heißt es in einer Studie, die soeben in der Fachzeitschrift „Heart Rhythm“ veröffentlicht wurde.

Störungen treten auf, weil Medizingeräte in den sogenannten „Magnetmodus“ wechseln können – eine Art Notfallmodus, der vor Unregelmäßigkeiten schützen soll und das Gerät in einen Ruhezustand versetzt. Der Modus kann aber auch durch starke umliegende Magnetfelder aktiviert werden und dem Patienten oder der Patientin ungewollt schaden.

Mindestens 15 Zentimeter Abstand

Für die Studie untersuchten die Forscher neueste Mobiltelefone und Smart Watches (iPhone 12 und Apple Watch 6). Das Magnetfeld des jeweiligen Geräts wurde mit wachsender Distanz zum Herzschrittmacher schwächer und somit ungefährlicher. „Ab einem Abstand von 15 Zentimetern besteht keine Gefahr mehr. Elektronische Geräte sollten daher nicht in der Brusttasche über dem Herzschrittmacher getragen werden“, erklärt der Studienleiter Seth Seidman von der US-Arzneimittelbehörde FDA.

Momentan sei das Risiko für Patienten und Patientinnen noch gering. Die Zahl der Elektrogeräte mit starkem Magnetfeld würde aber künftig steigen und gäbe daher Anlass, sich frühzeitig über die Risiken zu informieren, betont der Forscher weiter.