Fleckenskunk
Robby Fleischman
Robby Fleischman
Zoologie

Handstand-Stinktiere sind artenreicher als gedacht

Angreifer schrecken Fleckenskunks mit einem Handstand und übelstem Gestank – laut einer neuen Erbgutanalyse gibt es von den in Nord- und Mittelamerika lebenden Stinktieren mehr Arten als bisher angenommen.

Fleckenskunks (Spilogale) sind die kleineren Verwandten der Streifenskunks. Sie sind Allesfresser, maximal ein Kilogramm schwer und zumeist nachtaktiv. Bei Gefahr versuchen die Tiere, dem Angreifer mit einem Handstand zu imponieren – das lässt sie größer wirken, zudem wird dem Feind drohend das Hinterteil mit sekretbildenden Drüsen präsentiert.

„Gefleckte Stinktiere werden manchmal als die Akrobaten der Stinktierwelt bezeichnet“, so Adam Ferguson und vom Field Museum in Chicago. Gemeinsam mit Kollegin Molly McDonough hat er soeben im Fachmagazin „Molecular Phylogenetics and Evolution“ berichtet, dass die Tiere laut DNA-Analyse sieben statt wie bisher verbreitet angenommen vier Arten angehören.

Fleckenskunk beim Handstand
Jerry W. Dragoo
Beim Handstand

Gefürchteter Gestank

Gefürchtet ist vor allem ihre ganz besondere Waffe: der infernalische Gestank des Sekrets, das die Tiere aus den Drüsen am Hinterteil versprühen können. Bekannter als die Fleckenskunks ist ihre Schwestergruppe, die Streifenskunks (Mephitis), vor allem der fast in den gesamten USA verbreitete, etwa katzengroße Streifenskunk mit dem Fachnamen Mephitis mephitis. Die Tiere dieser Gruppe können mehr als doppelt so schwer werden wie ihre gefleckten Verwandten. Bei Bedrohung stampfen sie mit den Beinen und fletschen die Zähne – hilft das nichts, drehen sie dem Angreifer ihr Hinterteil zu und verspritzen ebenfalls extrem streng riechendes Sekret.

Dies sei mit ein Grund dafür, warum Stinktiere nur unzureichend erforscht seien, hieß es vom Field Museum. Fleckenskunks lebten zudem oft in abgelegenen Regionen und könnten rasch auf Bäume klettern. Die Forscher suchten deshalb in Texas mit einer Art Fahndungsplakat nach in Fallen gefangenen oder überfahrenen Tieren. Für ihre Analysen verwendeten sie zudem Stinktiere aus Museumssammlungen. Insgesamt wurden 203 Fleckenstinktiere einbezogen.