Afrika: Kind sitzt auf staubigem Boden vor einer halb leeren Metallschale mit Getreide
Rebecca Blackwell/AP
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Prognose

2030 werden noch Milliarden Menschen hungern

Laut dem UN-Nachhaltigkeitsziel soll bis 2030 der Hunger weltweit beendet werden. Das wird laut einer aktuellen Analyse nicht gelingen: Zwar werde der Anteil der Betroffenen leicht zurückgehen – dennoch werden auch dann noch 2,5 Milliarden Menschen an Hunger leiden.

Jesús Crespo Cuaresma von der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien hat gemeinsam mit Kollegen der Harvard Universität, des World Data Lab und des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien ein statistisches Modell zur Prognose der künftigen weltweiten Ernährungsunsicherheit erstellt.

Es basiert auf klimatischen und sozioökonomischen Trends, nutzt Mikrodaten von 75 Ländern und füllte Lücken mithilfe Maschinellen Lernens, um die Entwicklung der Ernährungssituation für Länder und Regionen vorherzusagen. Die Studie wurde im Fachblatt „Global Food Security“ veröffentlicht.

Schlechte Aussichten für arme Länder

Während internationale Organisationen wie die Welternährungsorganisation (FAO) bisher von einer Zunahme der Unterernährung ausgehen, prognostiziert die neue Studie einen Rückgang der schweren Ernährungsunsicherheit von derzeit 32,6 Prozent der Weltbevölkerung auf 28,4 Prozent bis 2030. Grund dafür sei vor allem das Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern, heißt es am Donnerstag in einer Aussendung der WU.

Dabei weist die künftige Entwicklung große regionale Unterschiede auf. Während auf globaler Ebene die Gesamtzahl der Menschen mit schwerer Ernährungsunsicherheit zurückgehen dürfte, deuten die Prognosen auf einen Anstieg in Ländern mit niedrigerem Einkommen hin. Und die Gesamtzahl der Menschen mit mäßiger Ernährungsunsicherheit werde bis Ende der 2020er Jahre weiter ansteigen. Daher würden bis 2030 nach wie vor etwa 2,5 Milliarden Menschen nicht ausreichend zu Essen haben.