My-Variante resistenter als andere Varianten

Die erstmals in Kolumbien aufgetretene My-Variante des Coronavirus ist laut einer neuen Studie besonders gefährlich. Von allen bekannten Varianten ist sie jene, die dem Immunsystem am besten entwischt – sowohl Antikörpern von Genesenen als auch von Geimpften.

Das berichtet ein Team um Kei Sato von der Universität Tokio in einer Studie, die auf dem Preprint-Server bioRxiv erschienen ist – also noch nicht vollständig von der Fachgemeinde überprüft wurde.

Erstmals aufgetreten war die My-Variante (B.1.621) im Jänner in Kolumbien, mittlerweile ist sie in dem Land der vorherrschende Virusstamm. Schon vor rund einer Woche wies die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf hin, dass er Mutationen aufweise, die auf eine mögliche Resistenz gegen Impfstoffe hindeuten könnten – und stufte sie deshalb als „Variante von Interesse“ ein.

Übertragbarkeit nicht untersucht

Die japanischen Forscherinnen und Forscher haben nun Pseudoviren mit den Spike-Proteinen verschiedener Virusvarianten hergestellt und versucht, sie mit dem Blutserum von Genesenen bzw. mit dem Pfizer-Biontech-Impfstoff Geimpften zu neutralisieren. „Die My-Variante des Spike-Proteins hat sich als resistenter gegen eine Neutralisierung erwiesen als alle anderen Varianten – inklusive der Beta-Variante, die bisher als die resistenteste galt“, heißt es in der Studie.

Nicht untersucht wurde darin die anderen Teile des Immunsystems – ebenso wenig die Frage, ob die Variante auch übertragbarer ist. „Wenn eine Variante wie My auch zu hoher Ansteckung mutiert, wäre das äußerst gefährlich“, twitterte dazu der deutsche Gesundheitsexperte Klaus Lauterbach. „Bei Milliarden Ungeimpfter jederzeit möglich."