Asteroid „Kleopatra“
ESO/Vernazza, Marchis et al./MISTRAL algorithm
ESO/Vernazza, Marchis et al./MISTRAL algorithm
Asteroid

Bisher beste Aufnahmen von „Kleopatra“

Vor über 140 Jahren hat der österreichische Astronom Johann Palisa einen Asteroiden entdeckt, der später „Kleopatra“ genannt wurde. Die Europäische Südsternwarte (ESO) veröffentlichte nun die nach Eigenangaben bisher schärfsten Bilder des knochenförmigen Himmelskörpers.

Wirklich scharf sind sie nicht, die Aufnahmen samt dazugehöriger Studie würden aber neue Hinweise darauf liefern, wie der Asteroid und seine beiden Monde entstanden sind, heißt es in einer ESO-Aussendung. „Kleopatra ist ein einzigartiger Körper in unserem Sonnensystem“, sagt Franck Marchis, US-Astronom und Erstautor der Studie. Auffallend sei vor allem die Form, die an einen Hundeknochen erinnert.

Asteroid „Kleopatra“
ESO/Vernazza, Marchis et al./MISTRAL algorithm

„Kleopatra“, im Jahr 1880 am Pula-Observatorium im heutigen Kroatien von Johann Palisa entdeckt, umkreist die Sonne im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Schon seit rund 20 Jahren ist bekannt, dass der Himmelskörper auf beiden Enden Ausbuchtungen hat, die ihm sein knochenförmiges Aussehen verleihen, und dass er von zwei Monden begleitet wird – benannt nach zwei Kindern der ägyptischen Königin, „Alexhelios“ und „Cleoselene“.

270 Kilometer lang und leichter als angenommen

Die aktuellen Aufnahmen wurden zwischen 2017 und 2019 mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO gemacht. Der Asteroid rotierte, und so konnten ihn die Astronomen aus verschiedenen Winkeln beobachten und genaue 3-D-Modelle anfertigen. Laut den neuen Messungen ist er 270 Kilometer lang – ungefähr so lang wie die Nord-Süd-Ausdehnung Österreichs an seiner breitesten Stelle. Auch die Masse konnten die Astronomen berechnen, sie liegt rund ein Drittel unter dem bisher angenommen Wert.