Studie: Tierwohl senkt Risiko von Pandemien

Das Risiko von Pandemien wie SARS-CoV-2 würde sinken, wäre Tierwohl ein zentraler Bestandteil von Präventionsplänen: Zu diesem Schluss kommen Fachleute aus den Bereichen Virologie, Human- und Veterinärmedizin sowie Klimaforschung in einer neuen Studie, die von der NGO Vier Pfoten veröffentlicht wurde.

Die NGO sah darin „einen klaren Auftrag für das bevorstehende internationale Pandemie-Abkommen der WHO“.

“Schwere Krise zwischen Mensch, Tier und Umwelt"

Laut den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen – unter ihnen u. a. die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb – wird der Einfluss des Tierwohls auf Pandemien wie COVID-19 signifikant unterschätzt. Zoonosen – also Krankheiten, die sowohl vom Tier auf den Menschen als auch umgekehrt übertragen werden können – seien „ein deutliches Symptom für die schwere Krise zwischen Mensch, Tier und Umwelt“, heißt es in der Studie.

Die „brutalsten Ausformungen dieses Ungleichgewichts sind gleichzeitig die größten Treiber für die Entstehung von Zoonosen: Massentierhaltung, Lebendtiermärkte und Pelzfarmen“. Die Zerstörung von Lebensräumen und die Klimaerwärmung begünstigen den Sprung des Virus von Tieren auf den Menschen noch weiter.

Die wissenschaftliche Empfehlung ist daher: Das Risiko von Pandemien würde sinken, wäre Tierwohl ein zentraler Bestandteil von Pandemiepräventionsplänen. Der Ausbruch des SARS-CoV-2 habe „deutlich gezeigt, dass die Gesundheit von Einzelnen die Bedingung für die Gesundheit aller ist. Tierwohl müsse auf die globale politische Agenda, um wirksame Präventionsmaßnahmen für zukünftige Pandemien zu entwickeln“.