Besucher des Yosemite Nationalparks fotografieren ihn
APA/AFP/Apu GOMES
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Klimaerwärmung

Manche Wälder setzen mehr Kohlenstoff frei als sie speichern

Eigentlich sind Wälder Kohlenstoffsenken: Sie nehmen Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf und schwächen so den klimaschädlichen Treibhauseffekt. Wie aber eine neue UNESCO-Studie zeigt, setzten in den letzten 20 Jahren manche Wälder mehr Kohlenstoff frei als sie speicherten – verantwortlich dafür sind Abholzung und Brände.

Alle 257 Wälder, die sich unter ihren Welterbestätten rund um den Globus befinden, nehmen pro Jahr zwar rund 190 Millionen Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre auf, heißt es in der UNESCO-Studie, die am Donnerstag erschienen ist. Zehn von ihnen gaben in den vergangenen zwei Jahrzehnten aber mehr Kohlenstoff ab als sie aufnahmen – darunter der Yosemite National Park in den USA sowie Wälder in Indonesien, Australien und Russland.

„Dass selbst die ikonischsten und bestgeschützten Wälder wie jene der Welterbestätten tatsächlich zur Klimaerwärmung beitragen können, ist ein Alarmsignal und zeigt die Schwere der Klimakrise“, sagt Tales Carvalho Resende, einer der Studienautoren von der UNESCO. Mit Kolleginnen und Kollegen vom Weltressourceninstitut (WRI) und der Internationalen Naturschutzunion (IUCN) hat er Satellitenaufnahmen mit Daten zu den Wäldern seit der Jahrtausendwende kombiniert.

Als größte Gefahrenquellen für die Wälder erwiesen sich Abholzung, landwirtschaftliche Erschließung, Brände, Dürren und steigende Temperaturen. In den vergangenen Jahren alleine setzten riesige Busch- und Waldbrände in Sibirien, den USA und Australien zig Millionen Tonnen CO2 frei – „ein Teufelskreis“, wie Tales Carvalho Resende gegenüber der BBC meinte. „Denn mehr Kohlendioxid in der Atmosphäre bedeutet mehr Waldbrände, was wiederum mehr CO2-Emissionen bedeutet.“ Dazu kämen mit Hurrikanen auch noch weitere Bedrohungen, die mit der Klimaerwärmung zu tun haben. Hurrikan Maria etwa hat im Jahr 2017 u. a. die Wälder im Nationalpark Morne Trois Pitons, eine UNESCO-Welterbestätte auf der karibischen Insel Dominica, verwüstet.