Friedhöfe sind in Wien willkommene Lebensrauminseln für bedrohte Tiere und Pflanzen im Betonmeer der Stadt. Die Liste der tierischen Friedhofsbewohner sei lang und umfasse nicht nur Füchse, Rehe, Hamster und zahlreiche Vogel- und Insektenarten, sondern auch stark gefährdete Arten wie Wiedehopf oder Äskulapnatter, betonen Thomas Filek und Doris Nagel vom Institut für Paläontologie der Universität Wien in einer Aussendung der Uni zum Projekt „BaF – Biodiversität am Friedhof“.

„Wenn sich viele Friedhofsbesucherinnen und -besucher über das Jahr hinweg beteiligen, können wir eine wirklich umfangreiche Datenbasis aufbauen, in der beispielsweise auch Zugvögel entsprechend erfasst sind“, erklärte Nagel. Sichtungen und Fotos können per Mail (baf.pal@univie.ac.at ), über die Webseite “Stadtwildtiere“
Einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt könne jeder Einzelne bei der Grabpflege leisten, betonen die Forscher. Sie empfehlen, heimische, standortgerechte und insektenfreundliche Arten zu pflanzen, heimische Schnittblumen statt importierter zu verwenden, wiederverwendbare oder kompostierbare Trauerkränze und Grabgebinde zu kaufen und statt elektrischer Kerzen und Kerzen mit Palmöl in Plastikbechern wiederbefüllbare Glaslichter einzusetzen.