Pessimismus unter Klimafachleuten

Viele Fachleute des Weltklimarates (IPCC) sehen die Entwicklung der Erderwärmung pessimistisch. Das berichtet die Fachzeitschrift „Nature“ nach einer Umfrage unter 233 Autorinnen und Autoren des letzten IPCC-Berichts vom August.

Von jenen 92 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die die Anfrage beantworteten, gingen etwa 60 Prozent davon aus, dass die Erde sich bis Ende des Jahrhunderts um mindestens drei Grad im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung erwärmen wird.

Nicht repräsentative Umfrage

Gut 20 Prozent der Wissenschaftler hielten es laut „Nature“-Umfrage für wahrscheinlich, dass das Ziel, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen, noch erreicht wird. Vier Prozent hielten sogar eine Begrenzung auf 1,5 Grad für wahrscheinlich. Die Zeitschrift betont, dass die Umfrage nicht repräsentativ ist – immerhin antworteten etwa 60 Prozent der Angeschriebenen nicht – und dass die Antworten der Fachleute persönliche Meinungen widerspiegeln.

Dennoch biete das Ergebnis Einblick in die Perspektive eines großen Teils der Fachwelt, heißt es in dem „Nature“-Bericht. 82 Prozent der Teilnehmer gehen demnach davon aus, noch zu ihrer Lebzeit katastrophale Auswirkungen des Klimawandels zu erleben. Gerade die Einschätzung von Klimaforschern sollte aufhorchen lassen, zitiert „Nature“ die Klimageografin Diana Liverman von der University of Arizona in Tucson: „Die Tatsache, dass sie pessimistisch sind, sollte uns umso besorgter machen.“