Verpackte Schutzausrüstung für die CoV-Pandemie
APA/HARALD SCHNEIDER
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Umwelt

Pandemie verursacht Millionen Tonnen Müll

Die CoV-Pandemie hat weltweit zu deutlich mehr Plastikmüll geführt. Laut einer neuen Schätzung sind bis August dieses Jahres durch die Pandemie zusätzlich rund 8,4 Millionen Tonnen angefallen. Ein Teil davon gelangt auch in die Meere.

Ob Einweghandschuhe, Masken oder Verpackungsmaterial von versendeten Paketen: Seit Beginn der Pandemie ist die Nachfrage nach Artikeln aus Plastik rasant angestiegen. Ein Team von Wissenschaftlern aus China wollte es nun genau wissen und hat die seit Pandemiebeginn angefallene Müllmenge geschätzt. Demnach dürften bis August dieses Jahres 8,4 Millionen Tonnen Plastikmüll in 193 Ländern durch die Pandemie angefallen sein. Zum Vergleich: Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) produziert die Menschheit insgesamt rund 300 Millionen Tonnen Plastikmüll im Jahr.

Krankenhäuser als Hauptverursacher

Das Team um die Wissenschaftler Yiming Peng und Peipei Wu geht nun davon aus, dass ein Großteil des CoV-Abfalls (rund 87,4 Prozent) in Krankenhäusern entstand, insbesondere in asiatischen Ländern. 7,6 Prozent seien auf Masken und andere Schutzausrüstung für den privaten Gebrauch zurückzuführen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie im Fachblatt „PNAS“ hervorging. Verpackungen für den boomenden Online-Handel hätten rund 4,7 Prozent des zusätzlichen Abfalls ausgemacht.

Für ihre Berechnungen zogen die Wissenschaftler verschiedene Paramater heran, etwa die weltweite Anzahl an CoV-Patienten und einen Wert, der das durchschnittliche verbrauchte medizinische Material pro Patient schätzt.

Großteil an Stränden angespült

Mittels Modellen aus früheren Studien konnten die Autoren dann auch den Weg des Plastikmülls durch das Ökosystem skizzieren: Über 25.000 Tonnen CoV-Müll dürften wohl über Flüsse bereits in die Weltmeere gelangt sein. Innerhalb von drei bis vier Jahren werde, so die Forscher, ein großer Anteil dieses Mülls entweder an Strände gespült oder auf den Meeresgrund sinken. Vor allem asiatische Länder werden hiervon betroffen sein.

„Kunststoffabfälle schaden dem Leben im Meer und sind zu einem großen globalen Umweltproblem geworden, “ schreiben die Forscher in ihrem Artikel. Die CoV-Pandemie habe zu einer erhöhten Nachfrage nach Einwegplastik geführt, was den Druck auf „dieses bereits außer Kontrolle geratene Problem noch verstärkt.“ Die Forscher forderten schlussendlich einen besseren Umgang mit medizinischen Abfällen, insbesondere in Entwicklungsländern.