Coronavirus

Omikron-Variante in Österreich bald dominant

Der Molekularbiologe Andreas Bergthaler rechnet in Österreich bald mit einer Dominanz der neuen Coronavirus-Variante Omikron. In Großbritannien würden Experten davon ausgehen, dass Ende dieser Woche 50 Prozent aller Fälle darauf zurückzuführen sind, derzeit sind es geschätzt 30 Prozent.

„Ich glaube, es ist wahrscheinlich, wenn das alles auch bei uns so eintritt, nur eine Frage von wenigen Wochen – Ende Dezember, Anfang Jänner -, dass wir es v. a. hier mit Omikron zu tun haben.“

Starke Zunahme der Infektionen zu erwarten

Man habe es jetzt mit einem neuen „Gegner“ – der Omikron-Variante – zu tun. Vor allem internationale Daten würden sehr stark zeigen, „dass wir in den nächsten Wochen eine massive Zunahme der Infektionen aufgrund von Omikron zu erwarten haben“, sagte Andreas Bergthaler vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien im Ö1-Morgenjournal am Montag. „Grundsätzlich muss man sagen, dass das Virus leider ein Spielverderber bleibt“, so der Experte auf die Frage nach seiner Einschätzung hinsichtlich der aktuellen Öffnungsschritte. „Wir sehen live zu, wie sich ein Virus über die Zeit verändert. Dahin gehend ist es wichtig, weiterhin möglichst präventiv vorzugehen.“

Bergthaler plädierte für „präventive Konzepte“, um möglichst keinen Lockdown mehr nötig zu haben. Man habe jetzt noch zwei Wochen Zeit, um eine weitere Verbreitung des Virus allgemein, aber vor allem der Omikron-Variante abzubremsen. „Aber es wird wahrscheinlich, wenn wir den internationalen Daten Glauben schenken, nicht zu verhindern sein, dass wir im Jänner, Februar mit sehr hohen Infektionszahlen aufgrund dieser neuen Variante zu rechnen haben.“

Mehr Impfungen, mehr Tests

Wichtig dazu sei die Auffrischungsimpfung oder auch die Hybridimmunität (geimpft und genesen) – „die hat noch einen sehr guten Schutz, in England geht man von circa 70 Prozent aus – schlechter als bei Delta, aber besser als nichts“. Wichtig sei es, dass man sich möglichst noch im Dezember eine Auffrischungsimpfung abholt. Darüber hinaus appelliert Bergthaler, das System insgesamt „krisenresistenter“ zu machen. Dazu bedürfe es eines Ausbaus der Testkapazitäten und der Kontaktnachverfolgung, außerdem tritt er für mehr Homeoffice und Maskenpflicht ein.

Auch ein Ausbau des „2-G-Plus-Systems“ (geimpft oder genesen und PCR-Test) wäre „sehr sinnvoll, ist aber leider Gottes in der Peripherie nicht machbar. Da hat die Stadt Wien vorgelegt“, und dies wäre „ein ganz konkreter Punkt“, wo man versuchen sollte, österreichweit dieses System der PCR-Tests zum Laufen zu bringen, um die Infektionsketten zu unterbrechen.