Eine Sternschnuppe leuchtet neben der Milchstraße am Himmel
APA/dpa/Matthias Balk
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Astronomie

Geminiden: Heute ist Sternschnuppennacht

Sternschnuppenschauerinnen und -schauer könnten in der Nacht auf Dienstag auf ihre Kosten kommen: Der Meteorstrom der Geminiden kommt dann zu seinem Höhepunkt. Zumindest im Westen und Südwesten Österreichs sollte der Himmel klar bleiben und somit einen Blick auf die Sternschnuppen ermöglichen.

Von Oberösterreich bis ins Burgenland sind für Dienstagnacht hingegen dichte Wolken, Nebelschwaden und Niederschläge vorhergesagt, hier wird es wohl keinen Sichtkontakt mit den Geminiden geben.

Verursacht durch Asteroiden Phaeton

Die nach dem Sternbild Zwillinge benannten Geminiden gelten mit 150 Meteoren pro Stunde als reichster Meteorstrom des Jahres. Gutes Wetter vorausgesetzt ist er zwischen 17h abends und sieben Uhr früh zu beobachten. Allerdings geht der zunehmende Mond erst nach Mitternacht unter, so dass am Morgen die meisten der verglühenden Meteore zu sehen sein werden.

Verursacht wird der Strom durch den Asteroiden Phaeton, ein rund sechs Kilometer langer, „erloschener“ Komet, der alljährlich um den 14. Dezember die Bahn der Erde kreuzt. Wegen der Lage von Erd- und Asteroidenbahn „entsteht der Eindruck, dass die Teilchen aus der Richtung des Sternbilds der Zwillinge (Gemini) kommen“, heißt es auf der Homepage der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).

Wie Sternschnuppen entstehen

Kometen bestehen aus Eis und Staub und verlieren bei der Annäherung an die Sonne einen Teil ihrer Materie. Manche Staubteilchen umkreisen dann entlang der Kometenbahn die Sonne. Kreuzt die Erde diese Staubteilchen, dringen sie mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein und verdampfen ebenso schnell. „Hinter dem verdampften Teilchen bildet sich ein Kanal ionisierter Atmosphäre, der leuchtet“, erklärt die WAA – so entsteht aus Erdsicht eine Sternschnuppe, die natürlich viel näher ist als das namengebende Sternbild.

Zur Beobachtung von Meteorschauern brauche man übrigens keine optischen Hilfsmittel, betont die WAA, am besten ginge es mit dem freien Auge. Wer es noch wissenschaftlicher mag: Im Jahr 2024 soll die japanisch-deutsche Raumfahrtmission “DESTINY+“ zum Asteroiden Phaethon aufbrechen und Staubteilchen – die Bestandteile der Sternschnuppen – untersuchen.