Hand mit Smartphone
APA/AFP/Oli SCARFF
APA/AFP/Oli SCARFF
Befragung

Problematische Handy-Nutzung in der Pandemie

Es gibt einen Zusammenhang zwischen „problematischer“ Smartphone-Nutzung und dem Gefühl des Kontrollverlustes während der Pandemie, berichten deutsche Forscherinnen und Forscher. Die Kontrolle in der Onlinewelt sei ein Versuch, diesen Verlust auszugleichen.

Frühere Studien haben gezeigt, dass die Smartphone-Nutzung in der Pandemie stark gestiegen ist. Während der Online-Umfrage im Frühjahr 2021 haben die 516 Befragten am Tag im Durchschnitt ihr Handy 3,14 Stunden genutzt. Dabei reichte die Spanne von minimal sechs bis maximal 418 Minuten (knapp sieben Stunden).

Das Handy könne helfen, tägliche Routinen und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten, schreiben die Autoren der in der Fachzeitschrift „PLOS ONE“ publizierten Studie. Problematisch werde es, wenn dadurch Beziehungen, Arbeit oder geistige oder körperliche Gesundheit beeinträchtigt würden.

Angst, etwas zu verpassen

Die Forscher baten die Probanden nicht nur, ihre Smartphone-Nutzung anzugeben. Sie mussten auch Fragen beantworten zu dem Gefühl, wenig Kontrolle zu haben, der Angst, etwas zu verpassen, und wiederkehrenden negativen Gedanken. Dabei habe sich ein statistischer Zusammenhang zwischen einem problematischen Smartphonegebrauch und diesen Faktoren gezeigt. Das sei aber kein Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang, betonen die Autoren.

Mitautorin Julia Brailovskaia sprach von einer zum Teil suchtartigen Nutzung des Smartphones. Der intensive Gebrauch sei nicht hinterfragt worden. Die Befragten hätten aggressiv reagiert, wenn sie von ihrem sozialen Umfeld auf die hohe Nutzung angesprochen wurden. Frühere Studien haben laut Brailovskaia gezeigt, dass Bewegung und Sport helfen, um problematische Handynutzung zu reduzieren. „Es ist banal, aber beim Sport kann ich nicht online sein“, so die Psychologin.