Für die als Preprint veröffentlichte Arbeit haben südafrikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Blutplasma von 15 mit Omikron infizierten Personen im Labor untersucht. Wie erwartet, entwickelten sich neutralisierende Antikörper. Innerhalb von 14 Tagen stieg die Neutralisierung von Omikron im Schnitt um das 14-Fache. Wie das Team feststellen konnte, nahm aber auch die Immunität gegenüber der Delta-Variante zu, sie stieg um das 4,4-Fache. Generell war die Immunreaktion bei Proben von geimpften Personen deutlich besser, bei Ungeimpften fiel sie recht unterschiedlich aus.
Verdrängung von Delta
Eine Infektion mit Omikron könne wohl zu einer verminderten Fähigkeit von Delta führen, diese Personen erneut zu infizieren, so die Forscherinnen und Forscher zur Bedeutung der aktuellen Ergebnisse in einer Aussendung. Dies könne dazu beitragen, Delta zu verdrängen, betont Alex Sigal vom Africa Health Research Institute in Südafrika.
Für die Krankheitslast durch die Pandemie könnte das eine gute Nachricht sein, vor allem, wenn sich die Vermutung erhärtet, dass Omikron seltener als Delta zu schweren Verläufen führt. Denn wie unter anderem Daten aus Südafrika zeigen, besteht bei Menschen, die mit der Omikron-Variante infiziert sind, ein geringeres Risiko für Krankenhausaufenthalte und schwere Erkrankungen als bei Delta. Das könnte aber auch an der hohen Immunität bzw. am jüngeren Alter der Bevölkerung zurückzuführen, heißt es dazu einschränkend.
Die hochansteckende Omikron-Variante, die erstmals im November im südlichen Afrika und in Hongkong entdeckt wurde, breitet sich derzeit weltweit aus. Sie droht die Krankenhäuser mit neuen Infizierten zu überschwemmen.