Eine kranke und schwitzende Frau mit einem Handtuch über dem Kopf inhaliert über einer Schüssel Wasser
Martin Christ – stock.adobe.com
Martin Christ – stock.adobe.com

Hausmittel gegen leichte Infektionen

Positiv auf Covid-19 getestet mit Symptomen eines viralen Infekts: Dagegen können auch Hausmittel helfen, sofern man nicht schwer erkrankt ist. Inhalieren, gurgeln mit Salzwasser und Wärmeanwendungen können die Beschwerden lindern.

Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen steigt weiter steil an. Doch was kann man tun, wenn man infiziert ist und Symptome hat? Welche Möglichkeiten gibt es, den Krankheitsverlauf mit Hausmitteln zu verbessern und die Symptome zu mildern?

Punkt 1 ist die Vorbereitung: Zuerst sollte man sich überlegen, wen man bitten könnte, einkaufen zu gehen oder Medikamente zu holen. Punkt 2: Man sollte schon vorsorglich die eigene Hausapotheke durchforsten, empfahl Allgemeinmedizinerin Lisa-Maria Kellermayr aus Oberösterreich. Also prüfen, ob man klassische Medikamente daheim hat, die Paracetamol oder Ibuprofen enthalten. Außerdem sollte man sicherheitshalber nachsehen, ob man ein funktionstüchtiges Fieberthermometer zu Hause hat.

Daheim die Sauerstoffsättigung messen

Sinnvoll ist auch ein Pulsoximeter: Das ist ein kleines Gerät, mit dem man auf Knopfdruck – ohne Stich – die Sauerstoffsättigung im Blut messen kann. Sobald man sieht, dass man seinen normalen Sauerstoff-Sättigungswert nicht mehr erreicht, dann sollte man den Hausarzt, die Hausärztin kontaktieren.

Diese Einschätzung ist aber wesentlich leichter, wenn man den Umgang mit dem Gerät schon geübt hat, und seinen normalen Wert der Sauerstoffsättigung kennt.

Inhalieren ohne ätherische Öle

Erste Daten weisen darauf hin, dass im Fall einer Omikron-Infektion etwas andere Symptome auftreten als bei bisherigen Infektionen mit anderen Varianten des Coronavirus: Es sind eher die oberen Atemwege betroffen. Viele Patientinnen und Patienten klagen über Halsschmerzen und Schnupfen.

Hier könne man Hausmittel anwenden wie bei jedem anderen Infekt auch: also etwa inhalieren, um die Schleimhäute zu befeuchten. Am besten inhaliert man nur mit Wasser, nicht mit ätherischen Ölen – denn diese seien zu scharf für die Schleimhäute, so die Medizinerin. Auch Hühnersuppe habe sich bewährt. Gegen die Halsschmerzen könne man auch Lutschpastillen und gegen den Schnupfen Nasenspray nehmen.

Wärmeanwendungen gegen Kopfschmerzen

Ein typisches Symptom im Fall einer Omikron-Infektion ist starkes Kopfweh. Dieses sei in den meisten Fällen muskulär bedingt, sagte Lisa-Maria-Kellermayr. Was sich hier bewährt habe, seien Wärmeanwendungen: Kirschkernkissen, Wärmeflasche, Wärmepflaster, um die Muskulatur zu entspannen – dann lasse in den meisten Fällen auch der Kopfschmerz nach.

Auf Alarmsignale achten

Kritisch wird es vor allem dann, wenn die Lunge betroffen ist – doch wie kann man das erkennen? „Wenn ich merke, dass ich kurzatmig werde, wenn der Hustenreiz so massiv ist, dass ich kaum noch schlafen kann. Wenn ich merke, dass ich durch minimale Bewegung sehr stark angestrengt bin“ – dann sollte man sofort den Hausarzt, die Hausärztin kontaktieren, rät die Medizinerin.

Viel trinken und Elektrolyte ersetzen

Während ein normaler grippaler Infekt meist nach etwa einer Woche vorbei ist, kann eine akute Coronavirus-Infektion jedoch bis zu drei Wochen dauern, und auch länger. Während dieser Zeit haben die Betroffenen oft keinen Appetit und trinken zu wenig. Doch man sollte sich bemühen, weiter bei Kräften zu bleiben – und etwa Suppe zu essen, oder elektrolythaltige Getränke zu sich zu nehmen. Auch hier gibt es Hausmittel – insbesondere, wenn die Betroffenen Magen-Darmprobleme haben.

Lisa-Maria Kellermayr empfahl die sogenannte Rossi-Lösung: Dabei mischt man schwarzen Tee, den man zuvor lange ziehen lässt, mit Orangensaft, und gibt einen Esslöffel Zucker und einen Teelöffel Salz hinzu. Diese Mischung wird anschließend kalt – und etwa über einen Strohhalm getrunken.

All diese Hausmittel gelten für ansonsten gesunde Patientinnen und Patienten ohne Risikofaktoren. In jedem Fall empfiehlt es sich, das individuelle Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes mit dem eigenen Arzt, der Ärztin zu besprechen.