Graue Hochhäuser – betrachtet durch eine verregnete Fensterscheibe
AFP – TIMOTHY A. CLARY
AFP – TIMOTHY A. CLARY

Mehr Regentage schaden Wirtschaft

Die Wirtschaft leidet unter schlechtem Wetter: Nimmt die Zahl der Regentage und der Tage mit extrem starken Regenfällen zu, geht laut einer neuen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) das Wirtschaftswachstum zurück.

„Die Wirtschaft wird weltweit durch mehr Regentage und extreme tägliche Niederschläge gebremst“, erklärte PIK-Expertin Leonie Wenz am Mittwoch. Am stärksten betroffen seien reiche Länder und die Sektoren Industrie und Dienstleistungen.

Mehr Niederschlag sei zwar im Allgemeinen gut für die Wirtschaft, so Wenz. Dies gelte insbesondere für Volkswirtschaften, die von der Landwirtschaft abhängig seien. Entscheidend sei jedoch, wie sich der Regen über das Jahr verteil: „Verstärkte extreme Regenfälle erweisen sich als schlecht, besonders für reiche Industrieländer wie die USA, Japan oder Deutschland.“

1.500 Regionen weltweit untersucht

„Wir haben eine Reihe verschiedener Effekte auf die wirtschaftliche Produktion ermittelt, aber der wichtigste ist der von extremen täglichen Regenfällen“, erklärte PIK-Forscher Maximilian Kotz, Erstautor der Studie. „Bei den Niederschlagsextremen können wir den Einfluss des Klimawandels schon jetzt am deutlichsten sehen. Sie nehmen fast überall auf der Welt zu.“

Für die in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichte Studie werteten die Forscher und Forscherinnen Daten zur Wirtschaftsleistung von über 1.500 Regionen weltweit aus. Diese bezogen sich auf den Zeitraum 1979 bis 2019. Verknüpft wurden diese Daten mit Informationen zu Niederschlägen.

Extreme Regenfälle nehmen zu

„Unsere Studie zeigt, dass der Fingerabdruck der globalen Erwärmung in den täglichen Niederschlägen erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen hat“, erklärte der Co-Autor der Studie, Anders Levermann. Durch die Erderwärmung werde in der Luft mehr Wasserdampf gespeichert, dadurch entstünden zunehmend extreme Regenfälle. „Es sind die Klimaschocks durch Wetterextreme, die unsere Lebensweise bedrohen, nicht die allmählichen Veränderungen“, erklärte Levermann.