Diagnose

Künstliche Intelligenz hilft bei Tumorbewertung

Künstliche Intelligenz (KI) hilft Ärzten, die Gefährlichkeit von Tumoren einzuschätzen. Forscherinnen und Forscher der Veterinärmedizinischen Uni Wien haben ein Programm entwickelt, mit dem Pathologen verlässlichere Krebsdiagnosen erstellen können. Es hilft die Teilungsaktivität der potenziell bösartigen Zellen zu erfassen.

Die Forscher um Christof Bertram vom Institut für Pathologie der Vetmeduni Wien ließen 23 Pathologen Tumorproben von Hunden untersuchen. Sie zählten dabei die Anzahl der sich teilenden Zellen (Mitosezählung) in einem möglichst charakteristischen Geschwür-Bereich. „Die Mitosezählung ist ein wichtiger histologischer Parameter für die Bewertung von Tumoren“, schreiben sie in einer Aussendung zu der im Fachjournal „Veterinary Pathology“ erschienenen Studie.

Verlässlichere Diagnosen

Damit könne man standardmäßig einschätzen, ob ein Geschwür gut- oder bösartig ist. Die Methode habe aber einen gravierenden Nachteil: „Abhängig von der untersuchenden Person unterscheiden sich die Ergebnisse.“ Dies könne zu einer falschen Beurteilung führen, ob ein Tumor bösartig ist.

Mit „voller Computerunterstützung“, also wenn die Algorithmen das Untersuchungsgebiet in der Gewebeprobe aussuchen halfen und bei der Zählung mitwirkten, waren die Diagnosen deutlich verlässlicher und genauer, berichten die Wissenschaftler. Teilweise Unterstützung durch die Maschinenintelligenz (nur bei der Wahl des Areals) brachte geringere Verbesserungen.

„Die computergestützte Mitosezählung kann demnach eine wertvolle Methode in der routinemäßigen diagnostischen Tumorbewertung sein“, zeigte sich Bertram überzeugt. Sie würde helfen, für die einzelnen Patienten jeweils eine angemessene Therapie zu finden.