Thermometer bei Hitze vor der Sonne
APA/dpa/Fredrik von Erichsen
APA/dpa/Fredrik von Erichsen

2021 war eines der sieben wärmsten Jahre

Gemessen an der globalen Durchschnittstemperatur ist 2021 eines der sieben heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als hundert Jahren gewesen. Das bestätigt nun die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf.

Das vergangene Jahr war zudem das siebente Jahr in Folge mit Temperaturen, die mehr als ein Grad über dem vorindustriellen Niveau lagen. Die hohen Temperaturen kamen demnach 2021 zustande, obwohl das Jahr durch das Wetterphänomen La Nina geprägt war. La Nina drückt die globale Durchschnittstemperatur, weil sich dabei die oberen Wasserschichten des tropischen Ostpazifiks anomal stark abkühlen.

Bereits vergangene Woche hatte der EU-Klimawandeldienst Copernicus berichtet, dass die vergangenen sieben Jahre die sieben wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn waren. 2021 gehörte dabei wie 2015 und 2018 zu den weniger heißen.

2016 bisheriges Rekordjahr

Die globale Durchschnittstemperatur lag 2021 bei etwa 1,11 Grad über dem Niveau von 1850 bis 1900. Das bisherige Rekordjahr war 2016 mit rund 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau, dicht gefolgt von 2019 und 2020. Die WMO betont, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Jahren teils so gering sind, dass eine genaue Reihenfolge kaum festzulegen ist.

„Die globale Erwärmung und andere langfristige Trends des Klimawandels dürften sich wegen der rekordhohen Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre, die die Wärmestrahlung absorbieren, fortsetzen“, schreibt die WMO. Generalsekretär Petteri Taalas erinnerte an die Rekordtemperaturen von fast 50 Grad in Kanada, tödliche Überschwemmungen in Asien und Europa und Dürren in Afrika und Südamerika.

„Lebensverändernde und verheerende Folgen“

„Die Folgen des Klimawandels und wetterbedingte Gefahrenlagen haben lebensverändernde und verheerende Folgen für die Menschen auf jedem Kontinent gehabt", so Taalas. Die WMO betrachtet für ihre Statistik der wärmsten Jahre die Daten von sechs führenden Institutionen. Darunter sind die US-Klimabehörde NOAA und der Copernicus-Klimawandeldienst der EU. NOAA hatte 2021 als sechstwärmstes Jahr eingeordnet.“

Im Klimapakt von Glasgow haben die Länder der Welt im November bekräftigt, die Erderwärmung bei 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit stoppen zu wollen. Bisher reichen die Klimaschutzmaßnahmen dafür jedoch bei weitem nicht aus.