Die „Schwammgärten“ auf den Berggipfeln des sogenannten Langseth-Rückens sind im Arktischen Ozean auf einer Reise des Forschungseisbrechers „Polarstern“ entdeckt worden, wie das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) am Dienstag berichtete. Gleichwohl wüchsen die Schwämme „in großer Zahl und zu beeindruckender Größe heran“, so das Institut.
Symbiose mit Mikroben
Der Ozean am Nordpol ist das ganze Jahr hindurch mit Eis bedeckt, das Sonnenlicht abhält und kaum Algenwachstum zulässt. Die Gewässer sind daher extrem nährstoffarm. Nach Erkenntnissen der Forscherinnen und Forscher überleben die Schwämme durch eine Symbiose mit Mikroben, die altes organisches Material zersetzen. Auf diese Weise können die Schwämme auf Eiweiß oder Chitin aus den Röhren von Würmern oder ähnlicher Überreste von inzwischen ausgestorbenen früheren Bewohnern der Berge zurückgreifen.
Demnach ließen vor tausenden Jahren aus dem Meeresboden austretende Substanzen in dem Gebiet ein üppiges Ökosystem entstehen, das später wieder verschwand. Die Überreste bilden die Grundlage für die „Schwammgärten“, wie ein internationales Forscherteam unter AWI-Beteiligung nun in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ berichtete. Diese wiederum schaffen günstigere örtliche Bedingungen auch für andere Lebewesen, darunter befinden sich sogar Weichkorallen.