Hafen in Florida
AFP/CHANDAN KHANNA
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US-Küsten

Prognose: 30 Zentimeter in drei Jahrzehnten

Der Meeresspiegel entlang der US-Küsten könnte in den kommenden drei Jahrzehnten so stark steigen wie in den vergangenen 100 Jahren: bis 2050 durchschnittlich bis zu 30 Zentimeter. Das zeigen Prognosen, an denen unter anderem die Raumfahrtbehörde NASA und die Umweltbehörde NOAA beteiligt waren.

Wenn es nicht gelinge, die künftigen Emissionen einzudämmen, könnten es demnach bis zum Ende dieses Jahrhunderts 1,1 bis 2,1 Meter mehr werden, heißt es in dem aktuellen Bericht. „Dieser Bericht unterstützt die Ergebnisse früherer Studien und bestätigt, was wir schon lange wissen: Der Meeresspiegel steigt weiterhin in einem alarmierenden Maß an und bringt Menschen weltweit in Gefahr“, sagte NASA-Chef Bill Nelson. „Die Faktenlage ist klar, und dringendes Handeln wird gebraucht, um diese schon fortschreitende Klimakrise in den Griff zu bekommen.“

Von 1901 bis 2018 stieg der Meeresspiegel dem im August 2021 veröffentlichten Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC zufolge um 20 Zentimeter. Bis 1971 seien es 1,3 Millimeter pro Jahr gewesen, im Mittel der Jahre 2006 bis 2018 stieg er laut IPCC fast dreimal so schnell – 3,7 Millimeter pro Jahr. Selbst im günstigsten Szenario rechnen die Forscher bis 2100 mit einem Anstieg von 28 bis 55 Zentimeter im Vergleich zu den Jahren 1995 bis 2014. Aber auch ein Anstieg um 2 Meter bis 2100 und von mehreren Metern im kommenden Jahrhundert ist demnach – abhängig vom Umfang der Eisschmelze – nicht ausgeschlossen.

Der Meeresspiegel steigt aus mehreren Gründen. Zum einen dehnt sich Wasser bei steigender Temperatur der Ozeane aus. Außerdem führt die Erderwärmung dazu, dass Gletschereis schmilzt, etwa in den Bergen, in Grönland und in der Antarktis – fließt geschmolzenes Eis in die Meere, führt das ebenfalls zum Anstieg. Etwa 60 Prozent des gesamten Süßwassers der Erde sind im antarktischen Eisschild gespeichert.