Buckelwal springt aus dem Wasser
AFP/Fisheries and Oceans Canada
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WWF-Bericht

Wale sind großen Gefahren ausgesetzt

Wale spielen eine wichtige Rolle im Lebensraum Ozean. Entlang ihrer Migrationsrouten sind sie aber zunehmend Gefahren durch den Menschen ausgesetzt. Die Umweltschutzorganisation WWF hat für eine Studie die Wanderrouten von über 800 mit Sendern ausgestatteten Walen visualisiert.

Satellitenaufnahmen der vergangenen 30 Jahre zeigen demnach „ein dramatisches Bild der verschiedenen Bedrohungen, denen sie entlang ihrer weiten Wege ausgesetzt sind“. „Fischerei, Schifffahrt, Lärm-, Plastik- und Schadstoffbelastung machen die Routen der Wale zu tödlichen Hindernisparcours“, warnte Axel Hein, Meeresexperte des WWF Österreich.

Wale wandern teilweise über Tausende von Kilometern und das jedes Jahr. Auf ihren Wegen ziehen sie oft entlang von Küsten, aber auch über den offenen Ozean, in und aus internationalen und nationalen Gewässern. „Die tödlichste Gefahr ist der Beifang in Fischereigeräten. Jedes Jahr verenden so etwa 300.000 Wale, Delfine und Schweinswale.“

Sechs von 13 großen Walarten gefährdet

Wale leiden zudem unter multiplen menschlichen Einflüssen. In Gebieten, in denen sie fressen, sich paaren, gebären und ihre Jungen aufziehen, aber auch auf den Wegen dazwischen: Die negativen Effekte der industriellen Fischerei, Schiffskollisionen, Schadstoff-, Plastik- und Lärmbelastung, Lebensraumverlust sowie die Klimakrise summieren sich und unterlaufen erfolgreiche Schutzbemühungen.

Der erzeugte Druck durch menschliche Aktivitäten im Meer schmälert den Erfolg jahrzehntelanger Schutzbemühungen nach dem Ende des industriellen Walfangs. Sechs von 13 großen Walarten gelten heute als gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Der WWF-Bericht enthält laut Angaben der NGO einige der bisher umfassendsten Daten über die großräumigen Bewegungen von Walen durch die Weltmeere. „Die Daten liefern uns die nötige wissenschaftliche Grundlage, um Maßnahmen und nötige Entscheidungen zu ihrem Schutz zu identifizieren. Es braucht einen Verbund von Schutzgebieten, damit Wale ungestörter leben können“, so Hein.