Eine Mutter hält ihr Baby hoch.
dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Schwangere schützen ihre Kinder durch Impfung

Eine neue Studie liefert weitere Argumente für die CoV-Impfung von Schwangeren. Sie schützen sich damit selbst, genauso aber auch ihre Babys durch mütterliche Antikörper – und zwar viel besser als mit einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion während der Schwangerschaft.

Für die Studie untersuchten Lydia Shook vom Massachusetts General Hospital (Boston/USA) und ihr Team 77 Frauen, die in der 20. bis 32. Schwangerschaftswoche mit einem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 immunisiert worden waren. Hinzu kamen zwölf Schwangere, die ohne Impfung eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht hatten. Die Frauen waren zwischen 34 und 35 Jahre alt. Im Mittel brachten sie ihre Kinder zwischen der 38. und 39. Schwangerschaftswoche zur Welt.

Deutlich mehr Antikörper bei Müttern …

Eine der zwölf Schwangeren ohne Impfung hatte eine schwere Covid-19-Erkrankung überstanden. Untersucht wurden die Antikörper gegen das Spike-Protein (Bindungsregion) von SARS-CoV-2 zum Zeitpunkt der Entbindung (Mütter und Nabelschnurblut), dann nach zwei und sechs Monaten bei den Kindern.

„Geimpfte Mütter hatten zum Zeitpunkt der Entbindung signifikant höhere Konzentrationen an Antikörpern im Blut als Mütter nach Infektion“, schreiben die Autorinnen und Autoren in der Online-Publikation im Journal der American Medical Association. Das war aber nur ein Punkt. Für Babys, die ja noch nicht geimpft werden können, sind „mütterliche“ Antikörper in den ersten Lebensmonaten besonders wichtig. Das gilt für viele Infektionen, die auch Neugeborene betreffen und durch Impfung der Mütter auf diese Weise verhindert werden können.

… und ihren Babys

Deshalb erscheint die zweite Beobachtung des US-Teams besonders bemerkenswert: "Die Impfung resultierte bei den Babys in einer signifikant längeren Antikörperantwort als nach Infektion (der Schwangeren; Anm.). Sechs Monate nach der Entbindung hatten noch 57 Prozent (16 von 28) der in diesem Alter untersuchten Kinder SARS-CoV-2-Antikörper im Blut.“

Bei den Genesenen war dies nur bei einem der zwölf Kinder von Frauen der Fall (acht Prozent). Im Alter von zwei Monaten waren durch die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft 98 Prozent der zu diesem Zeitpunkt untersuchten Kinder Antikörper-positiv gewesen.

„Obwohl es noch unbekannt ist, wie hoch die Konzentration von Antikörpern bei Babys sein muss, um einen Schutz gegen Covid-19 zu bieten, sollten diese Ergebnisse Schwangere nur noch mehr von der Impfung gegen SARS-CoV-2 überzeugen“, betonen die Fachleute abschließend.