Das hat eine Modellrechnung ergeben, die nun im Fachmagazin „The Lancet Child & Adolecent Health“ erschienen ist. Weltweit wurden bisher bereits fast sechs Millionen Todesfälle durch Covid-19 registriert. „Wir schätzen, dass für jede Person, die im Rahmen der Pandemie gestorben ist, ein Kind als (Halb-)Waise oder nach dem Verlust eines versorgenden Angehörigen zurückgeblieben ist“, so Erstautorin Susan Hills, die die Modellrechnung an den Centers for Disease Control and Prevention durchführte. Beteiligt waren auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Imperial College in London.
Die Modellrechnung zeigt auch Daten für Österreich: Demnach dürften hierzulande rund 620 Kinder vom Verlust zumindest eines Elternteils oder von Großeltern im Haushalt aufgrund von Covid-19 betroffen sein. Einen oder beide Elternteile haben rund 390 Kinder und Jugendliche in Österreich verloren. 420 betrauern den Verlust von Mutter und/oder Vater oder sie versorgende Großeltern.
Zehn- bis 17-Jährige am meisten betroffen
Die Modellrechnung aktualisiert eine bereits vergangenes Jahr durchgeführte Abschätzung mit Daten bis Ende Oktober 2021. Demnach gab es zu diesem Zeitpunkt weltweit rund 5,2 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die durch Covid-19 zu Voll- oder Halbwaisen geworden sind oder die sie versorgende nächste Angehörige, wie etwa Großeltern, verloren hatten.
Obwohl zu den Betroffenen bis Ende Oktober 2021 fast 500.000 Kinder im Alter bis vier Jahre gehörten und Fünf- bis Neunjährige (740.000 weltweit) ebenfalls häufig mittelbare Opfer der Pandemie geworden sind, stellen die Zehn- bis 17-Jährigen mit 2,1 Millionen die am häufigsten betroffene Altersgruppe dar.