FWF fördert keine Projekte mit russischer Beteiligung

Der Wissenschaftsfonds FWF fördert nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine keine neuen Forschungsprojekte mit russischer Beteiligung mehr.

Außerdem wird die bilaterale Zusammenarbeit mit der Russischen Wissenschaftsstiftung RSF ausgesetzt, teilte der Fonds am Montag in einer Aussendung mit. Für ukrainische Forscherinnen und Forscher gibt es dagegen Erleichterungen. Die Universitätenkonferenz (uniko) aktiviert ihre MORE-Initiative für geflüchtete Forscher und Forscherinnen wieder.

Projektverlängerungen, Forschungsaufenthalte für Ukraine

„Wissenschaft basiert auf Weltoffenheit, Austausch und friedlicher Zusammenarbeit“, betonte der FWF. Als Förderorganisation werde man im Rahmen der Möglichkeiten dazu beitragen, die Zusammenarbeit mit ukrainischen Kolleginnen und Kollegen „über diese schwierige Zeit hinweg aufrechterhalten können“.

Konkret sollen Projekte mit Beteiligung ukrainischer Forscher rasch verlängert werden können und neue Förderanträge von und mit Wissenschaftlern, die von den Kriegshandlungen betroffen sind, in einem Fast-Track-Verfahren begutachtet werden. Über längerfristige Unterstützungsmaßnahmen berate man mit den österreichischen Unis und Forschungsstätten.

Die Universitäten wiederum bieten ukrainischen Wissenschaftlern Forschungsaufenthalte und Studierenden einen erleichterten und unbürokratischen Studienzugang an, hieß es in einer Aussendung der Universitätenkonferenz (uniko). Alle Universitätsangehörige in Österreich, die von den Auswirkungen des Krieges unmittelbar betroffen sind, sollen auch finanzielle und logistische Unterstützung erhalten. Darüber hinaus reaktiviert die uniko ihre 2015/16 gestartete Flüchtlingsinitiative MORE.

OeAD holt Lektorinnen und Mitarbeiter zurück

Der OeAD, die Agentur für Bildung und Internationalisierung, zeigte sich „erschüttert über den Angriff Russlands auf die Ukraine und die dramatischen Entwicklungen der letzten Tage“. Man wolle die Zusammenarbeit mit Einrichtungen in der Ukraine unter allen Umständen aufrechterhalten, betonte man in einer Stellungnahme. Derzeit fördere man Projekte zwischen österreichischen und ukrainischen Partnern sowie Mobilität von Studierenden und Lehrenden. Aus Sicherheitsgründen wurden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Kooperationsbüros in Lemberg und Odessa sowie Lektoren aus der Ukraine zurückgeholt.

Außerdem werden Abbrüche und vorzeitige Rückreisen für alle Menschen, die sich etwa über Erasmus Plus in der Ukraine oder Russland aufhalten und aus Vorsicht oder Sorge abreisen wollen, ausdrücklich genehmigt. Zusätzliche Ausgaben etwa durch Stornokosten werden durch die jeweiligen Programme Erasmus Plus bzw. das Europäische Solidaritätskorps getragen.