Eine Museumsbesucherin mit FFP2-Maske aufgenommen am Donnerstag, 11. Februar 2021, in der Albertina in Wien
APA/HERBERT NEUBAUER
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Neues Modell

Maske reduziert Infektionsrisiko stark

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder einer FFP2-Maske reduziert das Infektionsrisiko stark. Das zeigt die Studie eines internationalen Forschungsteams mit österreichischer Beteiligung, das ein neues theoretisches Modell zur Abschätzung des Risikos der Virenverbreitung entwickelt hat.

„Wenn man eine chirurgische Maske (Mund-Nasen-Schutz, Anm.) oder eine FFP2-Maske trägt, wird das Infektionsrisiko bei Atemwegserkrankungen wie Covid-19 so weit reduziert, dass es praktisch vernachlässigbar ist – selbst wenn man nur einen Meter von einer infizierten Person entfernt steht“, so Koautor Gaetano Sardina von der Chalmers University of Technology in Göteborg (Schweden). Korrekt getragen würden Masken einen ausgezeichneten Schutz bieten und das Infektionsrisiko deutlich verringern.

Die Studie des Forschungsteams Francesco Picano von der Universität Padua, dem auch Alessio Roccon und Alfredo Soldati vom Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung der Technischen Universität (TU) Wien angehörten, wurde im Fachjournal „Interface“ der Royal Society veröffentlicht

Tröpfchen fliegen bis zu sieben Meter

Die derzeitigen Empfehlungen und Erkenntnisse über die Übertragung von Infektionskrankheiten würden häufig auf einem sehr vereinfachten Modell des US-Forschers William Firth Wells aus dem Jahr 1934 basieren, so die Wissenschaftler. Sie entwickelten deshalb ein neues Modell, um das Infektionsrisiko im Zusammenhang mit verschiedenen Arten der Ausatmung (Sprechen, Husten, Niesen) bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen abzuschätzen. Berücksichtigt wurde dabei eine Reihe von Faktoren wie die Entfernung zwischen Personen, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder die Viruslast.

Die Wissenschaftler zeigten in der Studie, dass eine ohne Mundschutz sprechende Person Tröpfchen – und damit, falls infiziert, Viren – einen Meter weit verbreiten kann. Wenn diese Person hustet, können die Tröpfchen bis zu drei Meter fliegen, und wenn sie niest, sogar bis zu sieben Meter. Mit einer Gesichtsmaske sinkt das Risiko einer Ansteckung jedoch erheblich.