Omikron erwischt – Drittimpfung dennoch wichtig

Besonders viele junge Menschen haben sich in der jetzigen Omikron-Welle infiziert. Sofern sie es nicht schon sind, sollten auch sie sich im Sommer ein drittes Mal impfen lassen, rät die Virologin Monika Redlberger-Fritz – auch wenn es da noch keinen an Omikron angepassten Impfstoff geben wird.

Doppelt geimpft und dann vor der dritten Impfung Omikron erwischt – so ist es vielen jungen Menschen heuer um Silvester ergangen. Durch ihre Infektion haben sie nun eine Art „Super-Immunität“ erlangt – doch wie lange hält sie? Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Medizinischen Universität Wien sagt, dass man sich in so einem Fall nach der Genesung noch im grünen Bereich befinde. Doch spätestens nach sechs Monaten benötige man den dritten Stich – jedenfalls für den grünen Pass.

Auch eine frühere dritte Impfung wäre kein Problem, so die Virologin – man sollte aber zumindest vier Wochen nach der Genesung warten. Allerdings: Die sechs Monate wären für viele schon im Sommer vorbei – wäre es da nicht sinnvoller, gleich auf den neuen an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff zu warten?

Unklar, was der neue Impfstoff können wird

Darauf gibt es derzeit noch keine eindeutige Antwort. Denn es liegen noch keine Daten vor, wie gut ein neuer an die Omikron-Variante angepasster Impfstoff tatsächlich wirkt: Man sehe aber, dass die Impfung mit dem ursprünglichen Virenstamm eine sehr gute, breite Wirkung vor schweren Verläufen bei vielen Varianten gezeigt habe: bei der Alpha-Variante ebenso wie bei Beta, Delta und bei Omikron.

Wenn der Impfstoff aber eine hochspezialisierte Variante enthält, könnte das möglicherweise sogar zu einem nachteiligen Effekt führen. Genau diese Frage muss aber im Rahmen von Zulassungsstudien noch abgeklärt werden. Deshalb gebe es derzeit noch keine konkreten Empfehlungen, sagt Monika Redlberger-Fritz. Der neue Impfstoff wird jedenfalls für den Herbst erwartet.

Auch Johnson-Geimpfte benötigen dritten Stich

Eine zusätzliche Frage stellt sich für alle jene – und das sind besonders viele Junge – die zunächst eine Dosis des Impfstoffes von Johnson und Johnson erhalten haben, und die dann mit einem anderen Vakzin aufgefrischt worden sind. Doch damit auch sie einen optimalen Impfschutz aufbauen können, benötigen auch sie drei Impfungen, so die Virologin, und zwar vier bis sechs Monate nach der zweiten Impfung.

Läuft der Impfschutz generell irgendwann ab – also so, dass man wieder völlig neu mit der Grundimmunisierung beginnen muss? „Nein“, antwortet Redlberger-Fritz. Wenn man einmal grundimmunisiert sei, müsse man nur möglicherweise verpasste Auffrischungsimpfungen nachholen.

Besonders wichtig sei es jedoch, dass man die dritte Impfung erhalten hat – und genau diese fehle derzeit noch vielen Menschen. Denn erst ab der dritten Impfung kann sich der Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf wirklich voll entfalten.