Eine Hummel fliegt zu einer Mohnblume, die in der Sonne am Wegesrand steht.
APA/dpa/Federico Gambarini
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Die Folgen der Klimakrise auf Pflanzen und Tiere

Die Umweltstiftung WWF sieht in der Klimakrise eine große Bedrohung für viele Pflanzen und Tiere. Bereits jetzt habe sie die Flora und Fauna auf allen Kontinenten verändert. Zwei Beispiele, die der WWF in einem neuen Bericht anführt: Kuckucke und Hummeln.

„Die Klimakrise ist Realität. Sie ist bereits bei uns angekommen. Nicht nur in unserem Bewusstsein, sondern auch vor unserer Haustür“, schreibt Christoph Heinrich, WWF-Deuschland-Vorstand Naturschutz, in dem Bericht „Feeling the Heat“. „Dabei ist sie nicht unser einziges Problem, denn neben der Klimakrise ist das weltweite Artensterben eine ebenso große Bedrohung für uns und unseren Planeten.“

Klimabedingte Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Flutkatastrophen träfen auf eine Pflanzen- und Tierwelt, die jetzt schon große Schwierigkeiten habe, sich an die steigenden Temperaturen anzupassen. „Je heißer es wird, desto größer wird der Druck.“

Probleme für den Kuckuck

In dem Bericht werden die Auswirkungen der Klimakrise auf 13 ausgewählte Tier- und Pflanzenarten betrachtet. Dazu gehören auch in Mitteleuropa beheimatete Arten wie der Kuckuck und die Hummel.

Manch einem Kuckuck werde bereits jetzt seine spezielle Brutweise zum Verhängnis. Der Kuckuck legt seine Eier in das Nest anderer Vogelarten und lässt dieses dann ausbrüten. Ein Kuckuck lege rund 7.000 Kilometer von seinem Winterquartier zurück. Kommen nun durch steigende Temperaturen seine Wirtsvögel schneller aus ihrem Winterquartier zurück, fangen sie auch mit der Brut früher an.

Der Kuckuck finde bei seinem Eintreffen als relativer Spätankömmling kein Nest, in das er sein Ei legen könne und müsse auf die Zweitbrut warten, die in der Regel Mitte Mai beginne. So wird der Vogel laut WWF seltener.

Hummeln suchen Kühle

Hummeln hingegen sind laut WWF anfällig für Überhitzung. Am stärksten betroffen seien die Hummeln aktuell in wärmeren Ländern wie Mexiko und Spanien. Aber auch in relativ kühlen Regionen, wie jenen in Österreich, seien Hummeln seltener geworden. Hummeln im Alpenraum weichen weiter nach oben, in höhere Gefilde aus, wo es aber auch weniger Lebensraum für die Tiere gebe. Zudem seien sie von vielen weiteren Faktoren wie intensiver Landwirtschaft bedroht.

Schrumpfende Verbreitungsgebiete

In einem speziellen Abschnitt verdeutlicht der WWF basierend auf einem Bericht des Weltklimarates IPCC die Auswirkungen von 1,5 und 2 Grad Erderwärmung: Bei 1,5 Grad Erwärmung werden demnach acht Prozent der Pflanzen mehr als die Hälfte ihres Verbreitungsgebiets verlieren, bei zwei Grad Erwärmung seien es 16 Prozent. Bei Wirbeltieren seien es entsprechend vier und acht Prozent.