Starke Reduktion von FKW notwendig

Damit die Klimaziele von Paris erreicht werden, müssen die als Kältemittel verwendeten FKW (Fluorkohlenwasserstoffe) stärker reduziert werden als bisher vereinbart. Das zeigen neue Berechnungen aus Österreich.

Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, den FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe), verursachen FKW zwar kein Ozonloch, sie sind aber potente Treibhausgase. Ein Forschungsteam um Pallav Purohit vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien berechnete nun, dass die Kältemittel noch stärker reduziert werden müssen, wenn die Klimaziele von Paris erreicht werden sollen.

Nach den derzeitigen Vorgaben würden bis 2050 noch 32 Mrd. Tonnen CO2- Äquivalente an FKW ausgestoßen. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, dürften es aber nur 16 Mrd. Tonnen sein. Die einzelnen Länder müssten laut den Berechnungen des IIASA-Forschungsteams die FKW-Verwendung früher als geplant senken. Die Studie ist im Fachmagazin „Nature Climate Change“ erschienen.

FKW-freie Geräte reduzieren Strombedarf

Im „Montreal Protokoll“ verpflichteten sich im Jahr 1987 198 Staaten – darunter auch Österreich – verbindlich, auf Ozonschicht-schädigende Kühl- und Treibgase (Fluorchlorkohlenwasserstoffe – FCKWs) zu verzichten und Alternativen einzusetzen. Seitdem werden stattdessen vor allem FKW in Kühlschränke, Klimaanlagen und Wärmepumpen verwendet.

Man erkannte jedoch, dass diese Gase klimaschädlich sind, weil sie den Treibhauseffekt verstärken. Mit dem „Kigali-Abkommen“, das auch Österreich 2018 ratifiziert hat, wurde das „Montreal-Protokoll“ 2016 deshalb erweitert und eine Reduzierung von FKWs vorgeschrieben. Die Kigali-Ziele sind jedoch zu schwach, um die globale Erwärmung auf rund 1,5 Grad Celsius zu beschränken, wie die aktuelle Studie zeigt.

Industrieländer sollten etwa statt den laut Kigali-Abkommen vorgeschriebenen 35 bis 40 Prozent FKW-Kürzungen bis 2025 eine Reduktion von 55 Prozent erreichen. Entwicklungsländer müssten bis 2030 rund 35 Prozent Reduktion realisieren – und nicht wie vorerst geplant null bis zehn Prozent. Als Bonus würde ein niedrigerer Energieverbrauch von modernen FKW-freien Geräte den zukünftigen weltweiten Strombedarf um bis zu 20 Prozent vermindern, errechneten die IIASA-Forscher.