Buche
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Buche wird es in Europa zu warm

Die Klimakrise macht auch der Buche zu schaffen: Forschende rechnen damit, dass Buchen in Europa im Laufe dieses Jahrhunderts gravierende Wachstumsrückgänge verzeichnen werden. Vor allem in Südeuropa wird es der Laubbaum demnach schwer haben, insbesondere, wenn vermehrt Dürreperioden auftreten.

Ein internationales Forscherteam hat die Veränderungen des Buchenwachstums seit 1955 berechnet. Mehr als 780.000 Jahresring-Messungen von 5.800 Buchen an 324 Standorten in ganz Europa wurden analysiert. Auf dieser Grundlage schätzten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die künftige Wachstumsdynamik ab, die in einem optimistischen Klimaszenario sowie einem Hochemissionsszenario zu erwarten ist.

Demnach könnte der Klimawandel bis zum Ende des Jahrhunderts in Südeuropa zu einem Wachstumsrückgang der Buchen um 20 bis 50 Prozent führen. Das könnte zu vermehrtem Waldsterben führen, wie die Forschenden um Edurne Martinez del Castillo von der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz im Fachmagazin „Communications Biology“ berichten. Damit nähme, entgegen jüngsten Vorhersagen, auch die Bedeutung der Buchenwälder als Kohlenstoffsenker ab.

„Anpassung der Wälder dringend nötig“

Während im pessimistischen Szenario auch den meisten mitteleuropäischen, tiefer gelegenen Wäldern ein Wachstumsrückgang von bis zu 30 Prozent droht, prognostiziert die Studie für die Gebirgsregionen Mitteleuropas sowie für Südskandinavien eine Wachstumszunahme zwischen 25 und 35 Prozent. Die sich verändernden Wachstumsdynamiken im 21. Jahrhundert ziehen gemäß den Studienautoren schwerwiegende ökologische und wirtschaftliche Folgen mit sich. Eine Anpassung der Wälder an die neuen Bedingungen sei daher dringend nötig, um die Auswirkungen der Klimaerwärmung abzumildern.