Menschen mit Mund-Nasen-Schutzmasken auf der Oxford Street in London.
AP/Kirsty Wigglesworth
AP/Kirsty Wigglesworth

Analyse: Wer am besten geschützt ist

Quer durch alle Altersklassen sind jene Menschen offenbar am besten vor einer Covid-19-Erkrankung geschützt, die über einen ausreichenden natürlich erworbenen Infektionsschutz verfügen oder genesen und geimpft sind. Das zeigt eine aktuelle Analyse.

Bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus gibt es einen neuen negativen Rekord: Von gestern auf heute sind bereits fast 60.000 Personen positiv getestet worden. Am höchsten ist die Infektionswahrscheinlichkeit bei den 15-24 Jährigen und den 5-14-Jährigen. Betrachtet man die Daten genauer, so zeigen sich allerdings weitere Kriterien, wie die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) analysiert hat.

Genesen oder genesen plus geimpft – diese Kombination scheint derzeit den höchsten Schutz vor einer Neuinfektion zu bieten, bei der man auch Symptome entwickelt: bei den 12- bis 17-Jährigen beträgt die 7-Tage-Inzidenz in dieser Kategorie Tausend – im Vergleich dazu 11.000 bei der schlechtest geschützten Gruppe jener, die weder genesen noch geimpft sind, so die Daten der Ages-Analyse für Österreich.

Sieben Tage nach Booster gut geschützt

Schon etwas seltener infizieren sich junge Menschen, die noch nicht vollständig geimpft sind – also die etwa erst eine Dosis erhalten haben, oder bei denen die zweite Impfung bereits mehr als sechs Monate zurückliegt. Das Gesundheitsministerium empfiehlt hier jedenfalls, den Impfschutz zu vervollständigen. Auch Personen, die noch nicht vollständig geimpft waren, als sie sich angesteckt haben, fallen in diese Kategorie – jedenfalls dann, wenn die Genesung mehr als sechs Monate zurückliegt – auch in diesem Fall wird eine dritte Impfung empfohlen.

Einigermaßen gut geschützt sind vollständig Geimpfte – als solcher gilt man ab einem Zeitraum von mehr als sieben Tagen nach der dritten Impfung. Allerdings: Je länger der dritte Stich zurückliegt, desto höher ist die Infektionswahrscheinlichkeit.

Höchste Inzidenz bei Ungeimpften und nicht Genesenen

Besonders aussagekräftig sind die Daten in der Altersgruppe der über Sechzigjährigen: hier liegt die Inzidenz bei den Ungeimpften bei einem Wert um 4.000 von 100.000 Personen innerhalb der vergangenen sieben Tage. In allen anderen Kategorien – also etwa genesen oder teilgeimpft liegt sie weit darunter – nämlich bei 500 bis 1.500. Bei den Sechzigjährigen mit ausreichendem natürlich oder durch Impfung erworbenen Schutz infizieren sich derzeit laut AGES-Studie nur sehr wenige: nämlich weniger als 500 von 100.000 Personen.

Generell und über alle Altersgruppen hinweg zeigt sich aber eines: Die höchste Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken und zu erkranken haben derzeit jene Personen, die weder genesen noch geimpft sind – aber auch jene, bei denen die Genesung bereits länger als sechs Monate zurückliegt.