Schwangerschaft, Coronavirus, Antigentest
Patrick Daxenbichler – stock.adobe
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Übertragung auf Ungeborene sehr selten

Nur sehr wenige Mütter, die bei der Geburt mit dem Coronavirus infiziert sind, geben das Virus an ihre neugeborenen Babys weiter. Eine Ansteckung nach der Geburt ist aber durchaus möglich, wie eine Studie zeigt.

Weniger als ein Prozent der Babys positiver Frauen werden in den ersten 48 Stunden nach der Geburt ebenfalls positiv getestet. Insgesamt gibt es in den Tagen nach der Geburt demnach bei weniger als zwei Prozent der Babys einen positiven Test. Das zeigt eine Studie, die im Fachmagazin „British Medical Journal“ veröffentlicht wurde.

Die Hauptautorin Shakila Thangaratinam, die an der Universität im englischen Birmingham forscht, spricht von einer „äußerst beruhigenden Nachricht für Eltern und werdende Eltern“. Für ihre Studie werteten Thangaratinam und ihr Team fast 500 bereits vorliegende Studien mit fast 29.000 Müttern aus. Die Studie bietet nach eigenen Angaben den bisher umfassendsten Überblick über das Risiko einer Übertragung von einer Mutter auf ihr neugeborenes Kind.

Keine Hinweise auf Übertragung durch Muttermilch

Von insgesamt 592 Neugeborenen, bei denen Daten darüber vorlagen, wie und wann sie sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten, infizierten sich demnach nur sieben im Mutterleib und zwei während der Geburt. Die Studie stellte jedoch ein höheres Risiko bei schweren Krankheitsverläufen fest: Wenn die Mutter auf die Intensivstation eingeliefert werden musste oder starb, wurde auch das Baby mit größerer Wahrscheinlichkeit positiv getestet.

Insgesamt infizieren sich Babys positiver Mütter der Studie zufolge mit größerer Wahrscheinlichkeit erst nach der Geburt. Zum Schutz vor einer Übertragung empfiehlt Thangaratinam Müttern und Klinikpersonal, Masken zu tragen und andere Hygieneregeln zu beachten. Auch soll die Zahl der Menschen, die mit dem Neugeborenen in Kontakt kommen, möglichst klein gehalten werden.

Laut der Studie gibt es keine Hinweise darauf, dass Mütter das Coronavirus beim Stillen über die Muttermilch an ihr Baby weitergeben. Die Forscher stellten auch keinen Zusammenhang zur Geburtsmethode oder zu Frühgeburten fest. Auf Basis der bisherigen Erkenntnisse seien Maßnahmen wie Kaiserschnitte, eine Trennung von Mutter und Kind unmittelbar nach der Geburt oder das Füttern mit Säuglingsnahrung nicht erforderlich, um eine Virusübertragung auf das Baby zu vermeiden.