Helle Flammen im Dunkel der Nacht: Waldbrand auf der griechischen Insel Euböa
ANGELOS TZORTZINIS/AFP
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Waldbrände befeuern Erderhitzung

Waldbrände haben 2021 weltweit Rekorde gebrochen und riesige Landstriche von Kalifornien bis Sibirien zerstört – die Prognosen für dieses Jahr sind nicht besser. Ein Forschungsteam zeigt nun die gefährliche Wechselwirkung zwischen Waldbränden und Erderhitzung.

Erst kürzlich warnte der neue UNO-Weltklimabericht, dass Waldbrände bis 2050 um 50 Prozent zunehmen werden. Diese Waldbrände verwüsten nicht nur das Land, das sie verbrennen. Das lodernde Feuer wird auch von riesigen Rauchschwaden begleitet, die aus in der Luft schwebenden braunen Kohlenstoffpartikeln bestehen. Im Fachmagazin „One Earth“ erläutert nun ein Forschungsteam aus China wie der braune Kohlenstoff, der durch die Verbrennung von Biomasse entsteht, zur Erderhitzung beiträgt. Und es warnt davor, dass dies in Zukunft zu noch mehr Waldbränden führen könnte.

Erderwärmung geht in Arktis schneller vor sich

Im Arktischen Ozean untersuchten die Forscherinnen und Forscher an Bord des chinesischen Eisbrecherschiffes Xue Long, welche Aerosole in der unberührten arktischen Luft zu finden waren und woher sie kamen. Sie wollten herausfinden, wie sich der durch Waldbrände freigesetzte braune Kohlenstoff auf das Klima auswirkt. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Kohlenstoff aus der Verbrennung von Biomasse, also auch Wäldern, für einen mindestens doppelt so großen Anteil an der Erwärmung der Arktis verantwortlich ist wie Kohlenstoff aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe.

Xue Long, Schiff, China, Forschung
AP

In den letzten 50 Jahren erwärmte sich die Arktis dreimal so schnell wie der Rest des Planeten. „Wegen der zunehmenden Waldbrände werden mehr Aerosole aus braunem Kohlenstoff ausgestoßen. Das trägt zur Erderhitzung bei, durch die wiederum Waldbrände noch häufiger werden“, sagt Pingqing Fu, Hauptautor der Studie und Atmosphärenchemiker an der Tianjin-Universität. Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie wichtig es sei, Waldbrände unter Kontrolle zu halten und zu bekämpfen.