Delfin
Uryadnikov Sergey – stock.adobe.
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Freundschaft

Beliebte Delfine haben mehr Nachwuchs

Pflegen Delfinmännchen enge Freundschaften mit anderen Männchen aus ihrer Gruppe, haben sie offenbar mehr Erfolg bei der Fortpflanzung. Das zeigt eine neue Studie.

Beliebte Delfinmännchen mit besonders starken Bindungen zu möglichst vielen Artgenossen zeugen demnach die meisten Nachkommen. Das Forschungsteam um Livia Gerber vom Institut für Anthropologie der Universität Zürich analysierte Verhaltensdaten von 85 männlichen Delfinen an der Shark Bay an der Westküste Australiens, die über 30 Jahre gesammelt wurden.

Diese Informationen verknüpften sie mit Vaterschaftsanalysen von mehr als 400 Delfinen. Demnach hing die Zahl der Vaterschaften eines Männchen eng zusammen mit seiner sozialen Bindungsstärke innerhalb seiner Allianz, wie das internationale Team im Fachmagazin „Current Biology“ berichtet.

Ähnlich bei Schimpansen

„Gut integrierte Männchen können die Vorteile der Kooperation wahrscheinlich besser nutzen und haben damit einen leichteren Zugang zu Ressourcen wie Nahrung oder Paarungspartnern. Zudem sind sie im Vergleich zu Artgenossen mit wenigen, aber engeren Partnern widerstandsfähiger gegen Partnerverluste“, sagt Gerber.

Dass starke Freundschaften einen direkten Einfluss auf den Fortpflanzungserfolg haben, konnte bisher lediglich bei männlichen Schimpansen gezeigt werden. Dies ergänzte Letztautor Michael Krützen, Professor für evolutionäre Anthropologie und Genomik. Die in der Studie untersuchten Indopazifischen Großen Tümmler in der Shark Bay leben in sozialen Allianzen, die vier bis 14 Männchen umfasst. Die Freundschaften der Delfinmännchen können lebenslang lang bestehen bleiben.