Studie: Myokarditis-Risiko nach Impfung gering

Das Risiko für Myokarditis (Herzmuskelentzündung) nach der Coronavirus-Impfung ist laut einer großen Studie aus vier nordeuropäischen Ländern gering. Das höchste Risiko haben im Vergleich aller Gruppen laut der Studie Burschen und junge Männer zwischen 16 und 24 Jahren nach der zweiten Impfung.

Die Forscherinnen und Forscher bezeichnen Herzmuskelentzündungen jedoch als selten in der Studienkohorte und auch unter jungen Männern. Das Team um Rickard Ljung vom Karolinska Institut in Stockholm hatte Daten von 23 Millionen Menschen analysiert. Die Studie wurde im Fachmagazin „Jama Cardiology“ veröffentlicht.

Das Risiko hängt auch vom verwendeten Impfstoff ab: Unter jungen Männern, die zwei Dosen des gleichen Präparats erhielten, gab es bei Moderna 9 bis 28 zusätzliche Fällen pro 100.000 Geimpften binnen 28 Tagen nach der zweiten Dosis. Beim Biontech-Pfizer-Impfstoff seien es vier bis sieben Fälle mehr gewesen als ohnehin auch ohne Impfung zu erwarten sei. Als Fall definiert wurden für die Studie stationäre Krankenhausaufnahmen mit entsprechender Haupt- oder Nebendiagnose bei Entlassung.

Klinischer Verlauf in der Regel mild

In der Studie gab es unter den Teilnehmern keine Todesfälle durch Myokarditis bei Menschen unter 40 Jahren. Auch wenn Studien zur Langzeitprognose fehlten, gebe es insgesamt jedoch Hinweise auf ein anscheinend niedriges Risiko, binnen 28 Tagen zu sterben, erneut ins Krankenhaus aufgenommen werden zu müssen oder Herzversagen zu entwickeln. Die Ergebnisse der Studie basieren auf Daten von Menschen ab 12 Jahren aus Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Zwischen Studienbeginn im Dezember 2020 und Studienende im Oktober 2021 waren von ihnen 81 Prozent geimpft worden.

Die seltene Impfkomplikation Myokarditis tritt meist wenige Tage nach der Impfung auf. Der klinische Verlauf bei Herzmuskelentzündungen nach Covid-19-Impfungen ist nach Angaben der US-Kardiologenvereinigung ACC in der Regel mild, und zwar sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen.