St Anna Kinderspital
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Mysteriöse Hepatitis

Zwei Kinder in Wien erkrankt

Nach zahlreichen Fällen von Hepatitis unklarer Herkunft in mehreren europäischen Ländern gibt es nun in Österreich erste Verdachtsfälle. Betroffen sind zwei Kinder, die im St. Anna Kinderspital in Wien behandelt werden.

Wie das Ö1-Mittagsjournal berichtet, befinden sich die Kinder nicht in kritischem Zustand. Insgesamt verzeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bisher etwa 170 Fälle, zwei Drittel davon in Großbritannien.

Situation wird genau beobachtet

In ganz Österreich sind Ärztinnen und Ärzte bereits vom Gesundheitsministerium für die Häufung von Hepatitis-Fällen sensibilisiert worden, sie sollen die Situation genau beobachten und sind aufgerufen, mögliche Verdachtsfälle zu melden.

Das Besondere: Es ist derzeit nicht ganz klar, wodurch diese Leberentzündungen ausgelöst werden. Keines der betroffenen Kinder war mit klassischen Hepatitis-Viren infiziert.

Bei den meisten Kindern wurden nun stark erhöhte Leberenzymwerte und Gelbsucht registriert, 17 Kinder haben eine Lebertransplantation benötigt, mindestens ein Kind ist nach WHO-Angaben gestorben.

Kein Zusammenhang mit CoV-Impfung

Bei knapp der Hälfte der jungen Patientinnen und Patienten wurden Adenoviren gefunden – das sind Viren, die etwa Schnupfen auslösen können oder Magen-Darm-Erkrankungen. Möglich wäre auch, dass die Hepatitis nach einer durchgemachten Covid-19-Infektion entsteht.

Einen Zusammenhang mit der Coronavirus-Impfung schließt die WHO aus: Die Mehrzahl der jungen Hepatitis-Erkrankten sei nicht geimpft. Aus Italien, wo derzeit elf Fälle bestätigt sind, berichten die Gesundheitsbehörden, dass kein einziges der erkrankten Kinder geimpft sei.

Eltern sollten laut Empfehlung von Medizinern auf mögliche Symptome einer Leberentzündung achten: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Gelbfärbung der Haut.