FSME

Worauf bei der Titerkontrolle zu achten ist

Heuer gibt es besonders viele FSME-Fälle. Eine Impfung schützt vor der durch Zecken übertragenen Erkrankung. Ob man noch immun ist, kann durch eine Titerkontrolle festgestellt werden – deren Ergebnis kann allerdings von anderen Impfungen beeinflusst werden.

Schon dreißig Personen – fünf davon Kinder – mussten in diesem Jahr in Österreich wegen einer durch Zecken übertragenen FSME-Infektion ins Spital eingeliefert werden, das sind mehr als doppelt so viele wie zum selben Zeitpunkt des Vorjahres.

FSME-Viren zählen zur Gruppe der Flaviviren – FSME ist also eng verwandt mit Gelbfieber, Japanischer Enzephalitis, Dengue-Fieber und mit dem West-Nil-Virus. Diese Viren verursachen oft schwere Erkrankungen wie Entzündung des Gehirns oder des Rückenmarks.

Spezifischer Test erforderlich

Die Impfung, die gegen eine Erkrankung schützt, muss regelmäßig aufgefrischt werden. Wer unter sechzig Jahre alt ist: alle fünf Jahre, für ältere Personen wird ein Abstand von drei Jahren empfohlen. Weil viele aber nicht wissen, wie lange die letzte Auffrischungsimpfung her ist, werden Titerkontrollen durchgeführt. Mit der Bestimmung des Antikörpertiters kann die Immunität nach einer Impfung beurteilt werden.

Wenn man vor einer FSME-Impfung eine Titerkontrolle durchführen lassen möchte, aber schon einmal Kontakt mit anderen Flaviviren hatte – sei es durch Infektion oder durch Impfung -, sollte man dies bei der Blutabnahme bekannt geben, sagt Virologin Judith Aberle von der Medizin Uni Wien.

In diesem Fall muss ein anderer Antikörpertest verwendet werden, ein sogenannter Neutralisationstest. Nur so könne man die Antikörper gegen verschiedene Flaviviren unterscheiden. Und in diesem Fall werde spezifisch gegen FSME getestet. Tut man das nicht, könnte das Laborergebnis eine Immunität gegen FSME feststellen, obwohl diese gar nicht gegeben ist.