Kryotherapie

Mit Kältetherapie gegen Brustkrebs

Jedes Jahr erhalten in Österreich 5.500 Frauen die Diagnose Brustkrebs – es ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Eine neue besonders schonende Behandlung ist die sogenannte Kältetherapie, bei der die Belastung für die Patientin minimiert werden kann.

Man benötigt keine Vollnarkose, nur eine Lokalanästhesie: Eine sehr dünne Nadel wird direkt auf den Tumor gerichtet, dann wird dieser mit Argongas oder flüssigem Stickstoff auf fast minus zweihundert Grad Celsius tiefgefroren, sagt Michael Fuchsjäger, Vorstand der Universitätsklinik für Radiologie an der Medizin-Uni Graz. So entstehe ein Eisball um dem Tumor herum und die Zellen sterben ab.

Gut geeignet für ältere Patientinnen

Mit dieser kurzen sehr präzisen Behandlung kann die Belastung für die Patientin gegenüber einem offenen chirurgischen Eingriff minimiert werden, sagt Fuchsjäger. Allerdings eignet sich die Kältetherapie nicht für jede Karzinomform, und die Tumoren dürfen nicht größer sein als zwei, maximal drei Zentimeter.

Besonders empfohlen wird die Kältetherapie für Patientinnen, die keine Narkose vertragen, oder die an anderen Erkrankungen leiden. Deshalb werde diese Methode derzeit vor allem bei älteren Personen eingesetzt, für die im Fall einer Narkose ein hohes Risiko bestehen würde.

Hoher Behandlungserfolg

Klinische Erfahrungen zeigen, dass Kältetherapie sehr einfach anzuwenden ist – mit Ultraschallführung, das funktioniere sehr gut, so der Radiologe. Bisherige Studien belegen einen hohen Behandlungserfolg zwischen 96 und 98 Prozent. Beim europäischen Radiologie-Kongress im Austria Center Vienna (13. bis 17. Juli) werden diese und andere neue Behandlungsmethoden vorgestellt.

Voraussetzung für eine gute Therapie ist, dass der Krebs rechtzeitig – also möglichst früh – erkannt wird. Frauen zwischen 45 und 70 Jahren zählen zur größten Risikogruppe – vor allem sie sollten daran denken, zum Mammografie-Screening zu gehen.