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beats_ – stock.adobe.com
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Nervensystem

Anblick von Essen regt Insulinproduktion an

Allein der Anblick und der Geruch von Essen führt dazu, dass der Körper Insulin ausschüttet. Denn die sinnliche Wahrnehmung löst eine Entzündungsreaktion im Gehirn aus, die ein Signal zur Insulinfreisetzung in der Bauchspeicheldrüse sendet.

Schon die Erwartung einer bevorstehenden Mahlzeit löst im Körper eine Reihe von Reaktionen aus. Etwa wenn einem „das Wasser im Munde zusammenläuft“. Auch das blutzuckerregulierende Hormon Insulin tritt bereits auf den Plan, bevor der erste Bissen im Mund gelandet ist und Kohlenhydrate im Blut auftauchen. Das berichtet ein Forschungsteam der Universität und des Universitätsspitals Basel im Fachjournal „Cell Metabolism“.

Nach einer Mahlzeit schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Das Hormon sorgt unter anderem dafür, dass der Zucker aus dem Blut in die Zellen geschleust wird, um die Energie zu verwerten. Diese Kaskade wird bereist ausgelöst, bevor nur ein einziger Bissen verspeist wird. Es handle sich hierbei um die „neuronal vermittelte Phase der Insulinfreisetzung“.

Zusammenhang mit Übergewicht

Wie die Forschenden um Sophia Wiedemann herausfanden, spielt der Entzündungsbotenstoff namens Interleukin-1beta (IL-1 beta) dabei eine wichtige Rolle. „Geruch und Anblick einer Mahlzeit regen bestimmte Immunzellen im Hirn an, die sogenannten Mikroglia. Diese schütten kurzfristig IL-1 beta aus, was wiederum über den Vagusnerv das vegetative Nervensystem anspricht“, so Wiedemann.

Darüber gelange das Signal an den Ort der Insulinausschüttung, die Bauchspeicheldrüse. Die Studie zeigte auch, dass bei Übergewicht diese neuronal vermittelte Insulinausschüttung gestört ist. Dies hängt demnach mit einem Überschießen der Entzündungsreaktion zusammen. Verhindern ließe dies sich womöglich, indem der Entzündungsfaktor IL-1 beta medikamentös gehemmt würde.