Meteorit „Black Beauty“
NASA
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Marsmeteorit

Herkunft der “Black Beauty“ geklärt

Im Jahr 2011 ist in der westlichen Sahara ein Marsmeteorit entdeckt worden. Australische Fachleute fanden nun den wahrscheinlichen Herkunftsort des als „Black Beauty“ bekannten Gesteins – ein Krater auf der Südhalbkugel des Roten Planeten.

Die ältesten Teile des Meteoriten sind fast 4,5 Milliarden Jahre alt und stammen somit aus der Zeit kurz nach der Bildung des Mars. Den Ursprung des 320 Gramm schweren Meteoriten NWA 7034 hat nun ein Team rund um Anthony Lagain vom Curtin’s Space Science and Technology Center in Perth gesucht und die Ergebnisse im Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlicht.

Supercomputer berechnen Ursprung

Der Meteorit hat eine lange Geschichte hinter sich: Vor fünf bis zehn Millionen Jahren ist ein Asteroid auf den Mars eingeschlagen, der nicht nur einen riesigen Krater zurückließ, sondern auch Teile der Marskruste in den Weltraum riss. Ein Überbleibsel davon ist später auf die Erde gefallen, wurde vor über zehn Jahren in der Sahara entdeckt – und gilt seither als „Black Beauty“.

Lagain und sein Team haben nun mit Hilfe von Supercomputern seinen wahrscheinlichen Ursprung auf dem Mars berechnet. Ein Algorithmus durchforstete über 90 Millionen Einschlagskrater nach bestimmten Kriterien. „Eines davon ist das Magnetfeld, das aus dem Orbit messbar ist“, erklärt der nicht an der Studie beteiligte Impaktforscher Christian Köberl von der Universität Wien. Weitere Kriterien: die chemische Zusammensetzung und Position auf dem Mars sowie das ungefähre Alter der Krater.

Weg des Meteoriten „Black Beauty“ auf die Erde
Anthony Lagain, Curtin University
Weg des Meteoriten zur Erde plus Kriterien der Computersuche

Resultat der Computersuche: Mit größter Wahrscheinlichkeit stammt der Meteorit vom Karratha Krater innerhalb des Memnonia-Gradfeldes auf der südlichen Hemisphäre des Mars.

„Der Krater erfüllt die Kriterien und ist ein wahrscheinlicher Kandidat, dass dieser Stein dort bei einem Impakt ausgeworfen wurde“, so Christian Köberl. Eine ganz sichere Identifikation könne es aber erst dann geben, „wenn dort einmal eine Raumsonde landet und Proben nimmt. Nur dann wissen wir, ob das genau dieses Gestein ist und ob es das Alter hat.“ Denn nur im Labor können laut Köberl präzise Messungen durchgeführt werden.

Lage des Kraters

Erster seiner Art

Der Meteorit „Black Beauty“ hat laut Köberl eine besondere Bedeutung für die Wissenschaft. Grund dafür sind dessen besonderen Eigenschaften. Denn NWA 7034 enthält vor allem basaltische und vulkanische Gesteine, die durch Sedimente miteinander verkittet sind.

Als sogenannte basaltische Brekzie ist es der erste bisher gefundene Meteorit dieser Art. „Das erzählt uns etwas. Nicht nur über die Frühgeschichte des Mars, sondern auch über die Frühgeschichte des Sonnensystems." So sieht das auch der leitende Forscher Anthony Lagain: „Die Region, die wir als Ursprung des einzigartigen Marsmeteoriten identifiziert haben, ermöglicht Einblicke in die früheste Umwelt von Planeten, wie der Erde.“

Erst seit Ende der 1970er Jahre werden Marsmeteoriten auch als solche definiert. Davor konnten nur Hypothesen darüber angestellt werden, wo die Gesteine herkommen: „Da waren vorher vier, fünf Steine bekannt, von denen man es vermutet hat, dass sie irgendwie nicht zu den anderen Meteoriten gehören“, erzählt Impaktforscher Köberl. Erst später ermöglichten Daten von Raumsonden eine genauere Einordnung der Meteoriten.