Demnach sind der Nordamerikanische Ochsenfrosch und die Braune Nachtbaumnatter die mit Abstand größten Kostenverursacher unter den gebietsfremden Tieren. „Die Schäden sind sehr wahrscheinlich noch viel höher“, schätzt Hauptautor Phillip Haubrock von der Außenstelle Gelnhausen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt in einer Aussendung zu der im Fachjournal „Scientific Reports“ erschienenen Arbeit. Er schlägt daher vor, die „Maßnahmen zur Begrenzung des globalen Transports invasiver Amphibien und Reptilien“ deutlich zu erhöhen und gleichzeitig mehr auf drohende neue Invasionen zu achten.
Gestörtes Gleichgewicht
Invasive Arten können das biologische Gleichgewicht in ihrer neuen Umgebung empfindlich stören. Da sie oftmals dort keine Fressfeinde haben, können sie sich nahezu ungehindert ausbreiten. Die Braune Nachtbaumnatter etwa wurde auf die westpazifische Insel Guam eingeschleppt, vermehrte sich rasant und rottete viele Vogelarten und Kleintiere aus. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Pflanzenwelt der Insel, weil die Vögel für die Samenausbreitung wichtig sind.

Der Amerikanische Ochsenfrosch wurde laut Naturschutzbund Deutschland Nabu weltweit verschleppt oder aktiv angesiedelt, um etwa Froschschenkeln zu gewinnen. „In allen neuen Vorkommensgebieten ist er eine große Konkurrenz zu den heimischen Amphibien- und anderen Tierarten.“
Für ihre Untersuchung haben die Forscher nach eigenen Angaben Zahlen aus der Datenbank „InvaCost“ ausgewertet, in der die wirtschaftlichen Kosten von Arteninvasionen zusammengestellt sind. Die Daten stammen aus begutachteten Artikeln, Dokumenten auf Webseiten von Regierungen, Hochschulen und Nichtregierungsorganisationen.