Ragweed oder Ambrosia
ASSOCIATED PRESS
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Pollenallergie

Starke Ragweed-Saison beginnt

Der österreichische Pollenwarndienst erwartet für heuer eine besonders starke Belastung durch Ragweed: Die auch unter dem Namen „Fetzenkraut“ oder „Ambrosia“ bekannte Pflanze kann bei empfindlichen Menschen starke allergische Reaktionen auslösen.

Verstärkt werden die Beschwerden durch schlechte Luftqualität. In diesen Tagen beginnt Ragweed zu blühen.

Hahnenfußartige Blätter und längliche grün-gelbe Blütenkolben: Daran erkennt man Ragweed. Heuer gibt es besonders viele Pflanzen, die in den kommenden Wochen extreme Pollenmengen produzieren werden, sagt Uwe Berger, er leitet den österreichischen Pollenwarndienst. Bei Betroffenen kann das massive Beschwerden auslösen: juckende, tränende Augen, Schnupfen bis hin zu Husten und Asthma. Man gehe von etwa 150.000 Betroffenen im Osten Österreichs aus, die auf Ragweed-Pollen reagieren.

„Dramatische“ Saison erwartet

Heuer wird eine besonders starke Ragweed-Blüte erwartet, weil die Bedingungen für die Pflanze optimal waren: hohe Temperaturen, dazwischen immer wieder Regen. In den Jahren zuvor sei Ragweed öfter vertrocknet, so seien weniger Pflanzen zum Stäuben gekommen, sagt Uwe Berger. Doch heuer sei die Saison „dramatisch“: „Ich sehen Pflanzen in einer Anzahl, wie ich sie noch nie gesehen habe – und ich beobachte die Entwicklung seit zwanzig Jahren“, so der Leiter des Pollenwarndienstes.

Ozonbelastung verstärkt Symptome

Hinzu kommt, dass Ragweed zunehmend auch höhere Lagen besiedelt. Studien zeigen außerdem, dass schlechtere Luftqualität die Symptome verstärkt. In Städten wie Graz – wo es zu massiven Ozonbelastungen im Sommer kommt – haben Patientinnen und Patienten nicht nur Beschwerden durch das Allergen selbst, sondern Ozon verstärke die Beschwerden noch zusätzlich.

Ragweed-Taskforce gefordert

Ragweed bedeute aber nicht nur ein Problem für Allergiker – sondern auch für die Landwirtschaft -Stichwort Ernteausfälle oder für die Strassenerhalter – weil sie oft mit dem Mähen der Pflanzen nicht mehr nachkommen, sagt Uwe Berger. Er plädiert dafür, eine übergeordnete Task-Force einzurichten, die die Verbreitung von Ragweed gezielt bekämpft.

Daran teilnehmen sollten die Länder, aber auch alle betroffenen Gruppen. Es sei immens wichtig, dass die Politik eine Dachorganisation bildet, die eine solche „Ragweed Taskforce“ leitet, so Uwe Berger.

Pollen vermeiden

Wer allergisch auf die Pflanze reagiert, sollte zur Zeit der Blüte möglichst nicht ins Freie gehen und die Informationen auf der Seite des Pollenwarndienstes verfolgen: Wenn gerade eine Ragweed-Welle kommt, sollte man nicht lüften und draußen keinen Sport machen. Und: Eine FFP2-Maske zu tragen kann auch hier für Betroffene hlfreich sein.