Künstlerische Illustration eines Megalodons
J. J. Giraldo
J. J. Giraldo
Paläontologie

Urzeithai verschlang acht Meter lange Beutetiere

Vor Millionen von Jahren hat der Megalodon gelebt. Ein internationales Forschungsteam hat nun ein 3-D-Computermodell des riesigen Urzeithais erstellt. Es zeigt, dass er ein „Superräuber“ war und acht Meter lange Beutetiere verschlingen konnte.

Der Megalodon war 16 Meter lang, wog über 61,5 Tonnen und konnte weite Strecken mit einer geschätzten Geschwindigkeit von rund 1,4 Metern pro Sekunde schwimmen, schreiben die Fachleute im Fachmagazin „Science Advances“. Sein Magenvolumen dürfte wohl fast 10.000 Liter umfasst und der tägliche Energiebedarf über 98.000 Kilokalorien betragen haben.

Großer Appetit

Seinen Energiebedarf deckte der Riesenhai wahrscheinlich mit kalorienreichem Walspeck. Er konnte bis zu acht Meter lange Beutetiere vollständig verschlingen, was der Größe eines heutigen Schwertwals entspricht. Nach einer solchen Mahlzeit hätte der Megalodon ohne weitere Nahrung zwei Monate lang durch die Meere ziehen können, wie es in einer Mitteilung der Universität Zürich heißt.

„Das Aussterben des Riesenhais hatte Auswirkungen auf die globale Nahrungskette und reduzierte für große Wale in verschiedenen Gewässern den Verdrängungswettbewerb“, sagt Catalina Pimiento, Professorin an der Universität Zürich und Letztautorin der Studie, laut Mitteilung.

Rekonstruktion dank gut erhaltener Wirbelsäule

Die neuen Erkenntnisse basieren auf der 3-D-Modellierung eines einzelnen Exemplars, das vor etwa 18 Millionen Jahren in den Ozeanen des Miozäns im heutigen Belgien gestorben war. Von dem 46-jährigen Tier ist ein großer Teil der Wirbelsäule erhalten.

Das Forschungsteam aus der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, den USA, Australien und Südafrika rekonstruierte die gesamte Wirbelsäule und fügte einen 3-D-Scan eines Megalodon-Gebisses aus den Vereinigten Staaten hinzu. Anhand von 3-D-Scans von heutigen Weißen Haien rekonstruierten die Fachleute dann noch das „Fleisch“ um das Skelett, wie es in der Mitteilung heißt.