Eine Hand halt eine Zigarette
APA/ZB/Jens Kalaene
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Krebs

Drittel der Todesfälle durch Rauchen

Mehr als ein Drittel aller Krebstodesfälle weltweit ist laut einer großangelegten Studie auf den Konsum von Tabak zurückzuführen. Auch Alkohol ist ein wichtiger Risikofaktor.

Laut der am Freitag vom Fachblatt „The Lancet“ veröffentlichten Untersuchung sind 44,4 Prozent der Krebstoten auf bestimmte Risikofaktoren zurückzuführen. Der größte Einzelfaktor ist demnach das Rauchen mit einem Anteil von 33,9 Prozent, gefolgt von Alkohol mit 7,4 Prozent, schlechter Ernährung und Luftverschmutzung.

Die Studie wurde im Rahmen des Projekts „Global Burden of Disease“ (Globale Last der Krankheit) vorgenommen und von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung finanziert. Sie bestätigt im Grunde bereits bekannte Fakten über den Krebs. Allerdings stellt sie die Erkenntnisse dank tausender beteiligter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf eine deutlich breitere Grundlage.

Mehr Prävention, Früherkennung und Therapien nötig

Die Studienergebnisse sprechen den Fachleuten zufolge für eine Stärkung von gesundheitlichen Präventionsmaßnahmen wie Anti-Sucht-Programmen, da es sich bei vielen Krebsfaktoren um Verhaltensweisen handelt, die sich ändern lassen oder vermieden werden können.

Dass mehr als die Hälfte der weltweiten Krebstodesfälle nicht auf konkrete Risikofaktoren zurückzuführen sind, zeigt der Studie zufolge aber, dass im Kampf gegen Krebs gesundheitliche Prävention allein nicht ausreicht. Zur Bekämpfung dieser Fälle müsse an zwei Faktoren angesetzt werden: an der Krebs-Früherkennung und wirksamen Therapien.

Unzulänglichkeiten bei Daten

In einem unabhängigen Kommentar zu der Studie, der ebenfalls in „The Lancet“ veröffentlicht wurde, bekräftigten die beiden Epidemiologen Diana Sarfati und Jason Gurney die Studienbefunde grundsätzlich und unterstrichen die Bedeutung der Prävention. Zugleich warnten sie aber davor, die Prozentangaben zu den jeweiligen Risikofaktoren als in Stein gemeißelt zu betrachten, da es bei der Erhebung der Daten in zahlreichen Ländern zahlreiche Unzulänglichkeiten gebe.