Waldbrand in Kalifornien, 31.7.22
AFP – DAVID MCNEW
AFP – DAVID MCNEW

Waldbrände in Australien vergrößerten Ozonloch

Die zerstörerischen Waldbrände in Australien in den Jahren 2019 und 2020 haben laut einer Studie bedeutend zur Vergrößerung des Ozonlochs beigetragen. „Millionen Tonnen Rauch und Gas“ seien in die obere Troposphäre und die untere Stratosphäre eingedrungen.

Das erläutern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der britischen Universitäten Exeter und Manchester in der Studie, die im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht wurde. Die Ansammlung der Rauchpartikel führte demnach zu einer Erwärmung der Stratosphäre, wie sie seit dem Ausbruch des Vulkans Pinatubo 1991 auf den Philippinen nicht mehr registriert worden sei. Diese Erwärmung habe 2020 zu einer Ausweitung des Ozonlochs über der Antarktis auf eine neue Rekordgröße geführt.

Erholung der Ozonschicht durch FCKW-Reduktion

Durch die Waldbrände waren Ende 2019, Anfang 2020 im Osten Australiens 5,8 Millionen Hektar Land niedergebrannt. Die Brände waren so intensiv, dass sie wiederholt zur Bildung von Feuerwolken, Pyrocumulonimbus genannt, führten. Diese Wolken können das örtliche Wetter massiv beeinflussen und Feuertornados und Gewitter erzeugen.

Ursprünglich entstand das Loch in der schützenden Ozonschicht in der Erdatmosphäre durch den vom Menschen verursachten Ausstoß bestimmter Gase, insbesondere von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW). Dank des Montrealer Protokolls von 1987, das von 195 Staaten ratifiziert wurde, gelang es, die FCKW-Konzentration in der Erdatmosphäre massiv zu verringern und eine Erholung der Ozonschicht zu erlauben.

Wissenschaftler warnen jedoch, dass im Zuge der Klimaerwärmung die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden in aller Welt zunimmt. Das erhöht wiederum das Risiko für eine Pyrocumulonimbus-Bildung. „Die beträchtlichen Anstrengungen, die wir unternommen haben, um das Ozonloch zu sichern, könnten durch den Klimawandel konterkariert werden“, sagte der Klimaexperte James Haywood von der Universität Exeter der Nachrichtenagentur AFP.