Schüler mit Maske am ersten Tag im Schuljahr
AP – Andreea Alexandru
AP – Andreea Alexandru

Schüler trugen Masken oft nicht korrekt

Schülerinnen und Schüler haben CoV-Schutzmasken laut einer neuen Studie oft nicht korrekt getragen. Ohne Lehrkraft im Klassenzimmer sank der Prozentsatz jener, die die Maske ordnungsgemäß aufhatten, nach Eigenangaben drastisch.

Für ihre im Fachjournal „Healthcare“ erschieneneStudie befragten die Sportwissenschaftler Gerald Jarnig und Mireille N. M. van Poppel (Uni Graz) bzw. der Kinderarzt Reinhold Kerbl (LKH Hochsteiermark) im vergangenen Schuljahr knapp 900 Salzburger und Kärntner Kinder und Jugendliche an einer Mittelschule bzw. einer Oberstufenschule. Diese sollten für verschiedene Settings (Klassenzimmer mit oder ohne Lehrer, Schulgebäude außerhalb der Klasse ohne Lehrer) angeben, ob sie ihre Masken auch korrekt getragen haben.

Resultat: Selbst mit einer Lehrkraft in der Klasse hatten weniger als zwei Drittel der Schüler ihre Maske korrekt auf. Ohne Lehrerin oder Lehrer (also vor allem in der Pause) war es dann nur mehr ein knappes Drittel. Außerhalb des Klassenzimmers, also etwa am Gang, trugen 58 Prozent ihre Masken ordnungsgemäß.

Verschiedene Tragevarianten

Auch die Art der Maskenpflicht-Verletzung wurde abgefragt: Ohne Lehrkraft im Klassenzimmer dominierte jene Variante, in der weder Mund noch Nase bedeckt waren. Mit Lehrkraft im Klassenzimmer bzw. außerhalb der Klasse war der „Nasenbär“ vorherrschend (Mund bedeckt, Nase unbedeckt). Vereinzelt ordneten sich die Schüler sogar der originellen Variante „Mund unbedeckt, Nase bedeckt“ zu.

Die Fachleute rechneten vor, dass ab der Mittelschule/AHS-Unterstufe Schüler pro Tag zwischen 15 und 25 Minuten ohne Lehrkraft in der Klasse waren. Dazu kamen noch bis zu 25 Minuten, die sie außerhalb der Klasse verbrachten. Die Tragedisziplin könne daher wohl verbessert werden, wenn in dieser Zeit Lehrer oder Lehrerinnen bei ihnen waren – dem stehe allerdings das Schulsystem entgegen, das nach der Volksschule einen ständigen Lehrkraftwechsel nach jeder Stunde vorsieht.

Infektionsrisiko dennoch verringert

Generell halten die Fachleute „in kritischen epidemiologischen Situationen“ eine Maskenpflicht an Schulen für gerechtfertigt. Selbst wenn Schülerinnen und Schüler ihre Masken für eine gewisse Zeit falsch bzw. nicht tragen, bleibe eine Zeit, in der die Infektionsübertragung zumindest reduziert sei.

Ergänzt werden müsse dies aber durch altersspezifische Informationen, um das entsprechende Problembewusstsein bei den Kindern und Jugendlichen zu schaffen. In der derzeitigen Coronavirus-Situation mit weniger pathogenen Varianten erscheint den Fachleuten eine generelle Langzeit-Verpflichtung zum Maskentragen aber als nicht angebracht.