Veranstalter ist der Verein IGASuS-Integration durch Bildung, der von Afghaninnen und Afghanen ins Leben gerufen wurde, um durch Bildung zu einer gelungenen Integration zu verhelfen.
Einer der Mitbegründer und ehrenamtlichen Mitarbeiter ist Mojtaba Tavakoli. Er ist Neurowissenschaftler am Institute of Science and Technology Austria (ISTA). Tavakoli kam 2007 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Wien, wo er von einer Patenfamilie unterstützt wurde, bei der er auch zeitweise wohnen konnte.
Unterstützung ist wichtig
Auch sonst hat Mojtaba Tavakoli viel Unterstützung erfahren, das habe ihm bei seinem Bildungsweg maßgeblich geholfen: „Ich hatte das Glück, dass ich in der Schule zum Beispiel einen sehr netten Direktor gehabt habe, der mir geholfen hat." Später wechselte er an eine Chemie HTL in Wien. „Auch dort hatte ich Professoren, die an mich geglaubt haben und mich unterstützt haben.“
2015 gründeten Mojtaba Tavakoli und andere den Verein IGASuS, in dem afghanische Studierende und Schüler einander helfen: Studierende geben ihre Erfahrung an Schülerinnen und Schüler weiter und unterstützen zum Beispiel bei der Vorbereitung für die Matura.
Viele leiden unter Vorurteilen
IGASuS möchte aber auch über aktuelle Probleme, etwa Rassismus und Vorurteile über Afghanen, diskutieren. Seit 2015 seien Vorurteile gestiegen – zum Beispiel, dass Afghanen gewaltbereit und frauenfeindlich seien, so Tavakoli.
Ein positives Zeichen möchte der Verein IGASuS mit der heutigen Veranstaltung setzten, die mittlerweile Tradition hat. Von den diesjährigen 60 Absolventinnen und Absolventen sind 60 Prozent weiblich. Das zeigt für Mojtaba Tavakoli auch, „dass afghanische Menschen grundsätzlich viel Wert auf Bildung und auch auf Frauenrechte legen“. Die Hälfte der diesjährigen Absolventinnen und Absolventen hat einen Maturaabschluss, zwanzig Prozent einen Magister und dreißig Prozent eine Lehre abgeschlossen.